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12. September 2025Ingrid Diener

Position beziehen: Warum Haltung für die ABZ zählt

Die ABZ sieht sich in der Verantwortung, den gemeinnützigen Wohnungsbau zu stärken. Dazu gehört auch, ihre Stimme zu erheben und aufzuklären. 

Die ABZ ist die grösste Wohnbaugenossenschaft der Schweiz und leistet seit über 100 Jahren einen bedeutenden Beitrag für mehr bezahlbaren Wohnraum. In der ABZ zu leben, bedeutet mehr als Wohnen. Denn als gemeinnützige Organisation sorgt sie für lebenswerte Siedlungen und sicheren Wohnraum und ermöglicht ihren Mitgliedern, mitzubestimmen und ihre Genossenschaft mitzugestalten: 

  • Als Genossenschaft arbeiten wir nicht gewinnorientiert, entziehen Boden der Spekulation und schaffen guten sowie preiswerten Wohnraum. Diesen vermieten wir zur Kostenmiete. Die ABZ-Mieten sind im Vergleich zu den Mieten in der Stadt Zürich rund 40 Prozent günstiger. Bei Neubauten liegt der Unterschied gar bei 50 Prozent. Zudem sind 15 bis 20 Prozent unserer Wohnungen in einem sehr günstigen Bereich.
  • Wir stehen allen Menschen offen, unabhängig von Geschlecht, Zivilstand, Religion und Nationalität und versorgen so eine breite Bevölkerungsschicht mit einem Zuhause. Wir setzen auf solidarische und starke Gemeinschaften, eine durchmischte Bewohnerschaft und auf die Integration von benachteiligten Menschen. 
  • Wir stärken die Mitwirkung unserer Mitglieder und den Austausch untereinander. Lebendige Nachbarschaften sind für die ABZ zentral, deshalb fördert sie das Engagement in ihren Siedlungen. Dabei tragen Siedlungskommissionen und weitere engagierte Bewohnerinnen zu einer funktionierenden Gemeinschaft bei mit ihren Initiativen. 
  • Wir gehen verantwortungsbewusst mit unseren Ressourcen um. Dafür setzen wir gemässigte Raumansprüche um, verringern unseren ökologischen Fussabdruck. Zudem setzen uns für Biodiversität und Stadtklima ein und fördern das umweltbewusste Verhalten von Bewohner:innen und Mitarbeitenden. 

Öffentlichkeit sensibilisieren 

Die ABZ übernimmt als grösste Wohnbaugenossenschaft Verantwortung. Sie trägt wesentlich dazu bei, Öffentlichkeit und Politik für die Bedeutung und Notwendigkeit von gemeinnützigem Wohnraum zu sensibilisieren und die Unterstützung für dieses Thema bei der Bevölkerung zu stärken. Wir wollen ABZ- Mitlieder und -Bewohner:innen, Branchenkolleg:innen, politische Entscheidungsträger:innen und Interessierte für unsere Themen begeistern, den Mehrwert verdeutlichen und sie für unsere Anliegen ins Boot holen. Mit ihrer Unterstützung können wir unsere Ziele noch wirksamer weiterverfolgen. 

Um eine möglichst breite Öffentlichkeit mit unseren Botschaften zu erreichen, nimmt die ABZ zum Beispiel an Podiumsdiskussionen teil. So trat ABZ-Präsidentin Nathanea Elte im Sommer 2025 zweimal an der Veranstaltungsreihe «Wohnen» des Zürcher Stadtmagazins Tsüri auf. Einerseits sprach sie gemeinsam mit weiteren Fachpersonen über die Wohnungskrise. Dabei zeigte Elte etwa wie die ABZ trotz fehlender Landreserven mehr Menschen das Wohnen in ihren bestehenden Siedlungen ermöglicht, unter anderem durch ihre Belegungsrichtlinien. Das Motto dabei: nachhaltig, solidarisch, fair. Andererseits diskutierte Elte das Thema Leerkündigungen – wenn also Verwaltungen allen Mieter:innen einer Siedlung kündigen, die Bauten sanieren und dann teurere Mieten verlangen. Unsere Präsidentin erklärte dabei die Bedeutung der grossen Wohnsicherheit in Genossenschaften: Bei Ersatzneubauten und unbewohnten Sanierungen bieten wir unseren Bewohner:innen Zwischen- oder Ersatzlösungen an. Viele Bewohnerinnen kehren in die erneuerten Siedlungen zurück oder finden ein neues Zuhause innerhalb der ABZ. Und dank effizienter Planung und Kostenmietmodell bleiben die Wohnungen bezahlbar. Im Juni 2025 nahm Nathanea Elte mit einem Input-Vortrag am ETH Forum Wohnungsbau teil. Die Expertenrunde aus Architektur, Forschung und Praxis sprach über neue Wohnformen, sich veränderte Familienstrukturen und die Rolle von Verwaltung und Wohngenossenschaften. Ihre Kernthemen Bezahlbarkeit, Verfügbarkeit und Wohnsicherheit stiessen auf grosses Interesse. Im September 2025 folgt ein Auftritt am Forum der Schweizer Wohnbaugenossenschaften in Luzern. Dort stehen Risiken und Stolperfallen von Bauprojekte im Zentrum, die Verdichtung zum Ziel haben. 

Journalisten, Branche und Interessierte schätzen die ABZ als Expertin des gemeinnützigen Wohnungsbaus. Entsprechend ist sie eine wichtige Stimme in der öffentlichen Debatte zu diesem Thema. 

Vernetzung mit der Branche 

Einerseits bezieht die ABZ also Position über öffentliche Auftritte, andererseits sind Vorstand und Geschäftsleitung bestens in der Branche vernetzt. Nathanea Elte etwa ist Vorstandsmitglied bei Wohnbaugenossenschaften Schweiz, dem Verband der gemeinnützigen Wohnbauträger, und Vizepräsidentin der Stiftung Soliterra sowie Stiftungsrätin bei der Stiftung Domicil, die Wohnungen an benachteiligte Menschen vermittelt. Weiter pflegt unsere Genossenschaft eine langjährige Zusammenarbeit mit der Stadt Zürich. Die ABZ leistet auch über diese Wege einen Beitrag für die Anliegen des gemeinnützigen Wohnungsbaus. 

Ferner zeigt die ABZ im Alltag, wofür sie steht. Wer mit offenen Augen durch unsere Siedlungen geht, wird das erkennen. Baustellen zeigen, dass wir noch mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen. Wilde Blumenwiesen und Totholzhaufen lassen erkennen, dass wir uns für mehr Biodiversität einsetzen. Siedlungsfeste, Ackergruppen und Mieterjahresversammlungen demonstrieren die Lebendigkeit unserer Genossenschaft. Wer digital unterwegs ist, wird sehen: Die ABZ unterstützt mit der Mieterberatung Menschen bei Schwierigkeiten rund ums Wohnen, fördert mit dem ABZ-Solidaritätsfonds soziale, kulturelle und ökologische Projekte zum Thema Wohnen und stärkt mit dem ABZ-Dialog die Mitwirkung ihrer Mitglieder. 

ABZ-Mitglieder und Bewohner:innen haben eine Stimme 

Eine Stimme haben ausserdem die ABZ-Bewohner:innen. Dafür braucht’s kein Scheinwerferlicht und keine Bühne – Haltung zeigen und für die ABZ einstehen ist ganz einfach im Alltag möglich (siehe Box). Uns ist bewusst, dass Position beziehen nicht immer bequem ist. Denn Sie exponieren sich dabei mit Ansichten, mit denen vielleicht nicht jede:r einverstanden ist. Aber es lohnt sich. So helfen Sie mit, Wohnbaugenossenschaften zu stärken. Und sie zeigen sich solidarisch. Denn je stärker die Genossenschaftsbranche ist, umso mehr Relevanz erhält sie in der Öffentlichkeit. Und je grösser unsere Relevanz, umso mehr können wir bewirken. Und das bedeutet in erster Linie: gute, günstige und sichere Wohnungen für noch mehr Menschen in Zürich und Umgebung – einer Region, die von hohen Mietpreisen massiv betroffen ist. 

So zeigen Sie Haltung – in 6 Punkten 

Sprechen Sie mit Familie, Freunden und Bekannten über folgende Themen: 

  1. Den Mehrwert vom Leben in einer Wohnbaugenossenschaft und warum Genossenschaften zentral sind für lebenswerte Quartiere. 
  1. Warum Genossenschaftswohnungen wie die der ABZ deutlich günstiger sind als Wohnungen gewinnorientierter Vermieter:innen. 
  1. Die Vielfalt unserer Bewohner:innen: Warum uns diese bereichert, manchmal herausfordernd sein kann und das Leben in der ABZ ausmacht. 
  1. Was die hohe Wohnsicherheit in den Genossenschaften für die Menschen bedeutet – gerade in einer Zeit, in der Bauträger:innen mit Leerkündigungen und hohen Mietpreisen die Bewohner:innen zum Umzug zwingen. 
  1. Wie bei persönlichen Problemen und Konflikten die ABZ-Mitarbeitenden den Bewohner:innen zur Seite stehen. 
  1. Abstimmungen zu wohnbaupolitischen Themen. Helfen Sie damit die Voraussetzungen für Wohnbaugenossenschaften in Stadt und Kanton Zürich sowie schweizweit zu stärken. 

    Fotografie
    Tres Camenzind, ETH Wohnforum/Matteo De Mattia, Reto Schlatter

Ingrid Diener

Ist Wandervogel, Tennis-Fan und Teetrinkerin. Hat am liebsten Sommer. Bei der ABZ für die Kommunikation im Einsatz.

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