27. Juni 2023 Ingrid Diener

Adieu Asphalt!

Die ABZ-Siedlung Ottostrasse hat sich von grossen Mengen Asphalt verabschiedet. Gehwege und Feuerwehreinfahrt sind neu aus Kies mit Brechsand. Damit leisten wir einen Beitrag zu einem besseren Mikroklima.

Manchmal sind Zufälle nötig, damit Gutes entsteht – so etwa in der Siedlung Ottostrasse. Dort musste die ABZ-Geschäftsstelle den Spielplatz altershalber ersetzen. Unter anderem wurden die Fallschutzplatten mit sogenanntem Rundkies (siehe Fotos) ersetzt. Dabei erkannte Mirco Huber, Teamleiter Aussenraum bei der ABZ, rasch das Potenzial für ein besseres Mikroklima innerhalb der Siedlung: die Entsiegelung des Bodens. Wo immer möglich, sollten also Asphalt und Verbundsteine durch hitzemindernde Beläge ersetzt werden.

Der neue Spielplatz in der Siedlung Ottostrasse
Die alten Fallschutzplatten des Spielplatzes wurden mit Rundkies ersetzt.

Dafür holte sich Mirco Huber Fachkräfte an die Seite. Gemeinsam mit der Lüscher Gartenbau AG und den sich der Entsiegelung verschriebenen Asphaltknackerinnen aus Zürich ging er dem Asphalt im vergangenen April an den Kragen. Dabei ersetzten sie 700 Quadratmeter asphaltierte und mit Betonsteine versehene Wege und die Feuerwehrzufahrt durch Kies mit Brechsand (siehe Fotos). «Durch die neuen Beläge kann das Wasser nun versickern. Die Beläge binden es und bei Hitze verdunstet es. Das hat einen kühlenden Effekt für die Umgebung», sagt Mirco Huber. In Anbetracht der stetig zunehmenden Hitzetage in der Stadt Zürich sind wirkungsvolle Massnahmen für ein angenehmes Stadtklima essenziell. So will die ABZ zu guten Lebensbedingungen in ihren Siedlungen beitragen.

Die Lüscher Gartenbau AG entsiegelt mithilfe des Baggers.
Isabella Sedivy von den Asphaltknackerinnen bringt den Asphalt weg.

Neue Wege sind rollstuhlgeeignet

Mirco Huber ist vollends überzeugt von den neuen Belägen – auch weil sie für Rollstuhlfahrer:innen geeignet sind. «Die Wege sind sehr gut rollbar», sagt Huber. «Wir haben uns dazu auch mit einem betroffenen Bewohner ausgetauscht. So konnten wir sicherstellen, dass die Barrierefreiheit gewährleistet ist.» Auch sind die neuen Wege kein Problem für Velofahrer. Einzig für Kick- und Skateboards sind sie nicht ideal. Die Vorteile überwiegen jedoch.

Keine Option sind kiesige Beläge für Garageneinfahrten und Hauseingänge. Diese müssen die Gärtner:innen im Winter von Schnee befreien können. Ist der Untergrund Kies mit Brechsand, ist das nicht richtig möglich.

Weitere Projekte wahrscheinlich

Mit der Siedlung Ottostrasse hat die ABZ erstmals Boden entsiegelt. Weitere Projekte sind zurzeit nicht geplant – aber wahrscheinlich gemäss Mirco Huber. Vielleicht braucht es ja wieder einen Zufall.

Fotografie
Asphaltknackerinnen, Tres Camenzind

Ingrid Diener

Ist Wandervogel, Federer-Fan und Teetrinkerin. Hat am liebsten Sommer. Bei der ABZ für die Kommunikation im Einsatz.

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