9. April 2021 Ariel Leuenberger

CO₂-Ausstoss: «Wir müssen strenger werden»

Kann die ABZ die Vorgaben des Pariser Klimaabkommens erreichen? Nico Linggi weiss, was es dafür braucht, und ist optimistisch.

Die ABZ überprüft gerade ihre Strategie. Welches sind die aktuellen Themen in Ihrem Bereich?

Die Anforderungen an unsere Hauswarte sind gestiegen: Die Geschwindigkeit ist dank neuer Kommunikationsmittel schneller geworden. Wir holen die Anliegen unsere Mitglieder auf verschiedenen Kanälen ab, sei dies vor Ort, per Telefon oder digital via WINK. Das erfordert von den Hauswarten entsprechendes Know-how und viel Fingerspitzengefühl. Beim Thema Ökologie haben wir vieles umgesetzt, zum Beispiel Projekte zur Biodiversität. Aber nun braucht es neue Massnahmen, damit wir die künftigen Ziele erreichen können.

«Für Bau und Bewirtschaftung braucht es neue Ideen und Technologien – die Kreisläufe müssen geschlossen werden.»

In den letzten fünf Jahren haben sich die Ansprüche an die Nachhaltigkeit stark gewandelt. Ist das Ökologiekonzept der ABZ noch zeitgemäss?

Unser Konzept basiert auf vier Säulen: Energie und Klima, Bau und Beschaffung, Natur und Umgebung sowie Mobilität. Diese Säulen sind immer noch aktuell. Aber wir müssen die Ziele und Massnahmen anpassen an die Vorgaben des Pariser Klimaabkommens. Das heisst, wir müssen klarer und strenger werden mit uns, was den CO2-Ausstoss anbelangt. Dies werden wir im Rahmen des Strategie-Checks angehen.

Spätestens bis 2050 muss der CO2-Ausstoss bei netto null sein, so gibt es das Pariser Klimaabkommen vor. Kann das die ABZ erreichen?

Die ABZ ist motiviert und investiert viel dafür, dies zu erreichen. Aber sie kann das nicht alleine schaffen: Für Bau und Bewirtschaftung braucht es neue Ideen und Technologien – die Kreisläufe müssen geschlossen werden, neue Materialen zum Ersatz von Zement sind gefragt. Und nicht zuletzt braucht es von allen Bewohnenden ein angepasstes Verhalten, sonst wird es schwierig.

Seit drei Jahren leitet Nico Linggi den Bereich Bewirtschaftungbei der ABZ, zudem ist er Mitglied der Geschäftsleitung.

Ihr Bereich trägt auch wesentlich zum strategischen Ziel «Gepflegte Siedlungen» bei. Wie genau?

Wir beschäftigen eigene Maler, Gärtner, Hauswarte sowie zahlreiche Nebenamtliche – das ist heute nicht mehr selbstverständlich. Sie alle tragen dazu bei, dass unsere Siedlungen gepflegt sind. Denn sie kennen die Gebäude, die Umgebung, die Bewohnenden und merken, wenn etwas nicht mehr stimmt. Zudem sind sie flexibel und können sofort reagieren, wenn zum Beispiel ein Dach rinnt oder eine Heizung ausfällt.

Wo erholen Sie sich am liebsten nach einer vollen Arbeitswoche?

Am liebsten bin ich auf dem Mountainbike. Mit meiner Frau und den drei Kindern verbringe ich viel Zeit in den Bündner Bergen – beim Grillieren oder Wandern. Wenn ich mal nicht in Bewegung bin, lese ich auch gerne einen Krimi oder schau mir auf Netflix was Spannendes an.

Fotografie
Reto Schlatter

Ariel Leuenberger

Mag Landkarten, Espresso und fremde Städte. Fährt am liebsten Velo. Leitete die Kommunikation der ABZ-Geschäftsstelle.

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