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15. Dezember 2021

«Ein Ort, wo man sich auf Augenhöhe begegnet»

Hans Rupp hat die ABZ-Geschäftsstelle acht Jahre lang geführt. Nun verlässt er unsere Genossenschaft. Im Interview blickt er zurück auf eine erfolgreiche und spannende Zeit.

Nach gut acht Jahren als Geschäftsführer verlassen Sie die ABZ. Wieso?

In meinem Alter gibt es zwei Optionen: Entweder bleibe ich bis zur Pension oder ich fange jetzt nochmal was Neues an. Ich habe mich für Letzteres entschieden, weil die ABZ heute sehr gut dasteht und ich die Geschäftsführung guten Gewissens übergeben kann. Zudem darf ich den reichen Erfahrungsschatz, den ich von der ABZ erhalten habe, einer neuen Organisation zur Verfügung zu stellen.

Welche ABZ-Projekte sind Ihnen besonders ans Herz gewachsen?

Erstens die Vergabekonferenz, bei der viele Bewohnerinnen und Bewohner mitmachen, die sich sonst kaum in der ABZ engagieren – auch weil sie virtuell über WINK mitmachen können. So nutzen wir die Möglichkeiten unseres Solidaritätsfonds und können über die ABZ hinaus Gutes tun. Zweitens unser geplanter Neubau auf dem Koch-Areal. Das Projekt zeigt, dass die ABZ auch bei der Entwicklung von ganzen Quartieren eine wichtige Rolle spielt. Wir haben die Kooperation mit unseren Partnern stark geprägt: Auf dem Koch-Areal entsteht etwas Tolles, das weit über die dort geplante ABZ-Siedlung hinausstrahlt.

Hans Rupp war acht Jahre für die ABZ als Geschäftsführer tätig. Unter anderem hat er sich für das wegweisende Neubauprojekt der ABZ hier auf dem Koch-Areal eingesetzt.

Wie ist die ABZ aufgestellt für die Zukunft?

Die ABZ steht heute mit einer gefestigten Strategie da: Wir wissen, wo wir hinwollen. Viele Bau- und Sanierungsprojekte stehen an, die Prozesse der Geschäftsstelle und die Serviceorientierung wurden stark verbessert. Auch finanziell sind wir gut aufgestellt. In der Branche sind wir bestens vernetzt und schauen über den Tellerrand hinaus. Darum wissen wir, was auf uns zukommt.

Und welche Herausforderungen kommen auf die ABZ zu?

Es wird herausfordernd, im nächsten Jahrzehnt unseren Anspruch zu erfüllen, allen zugänglich zu sein. Zum einen sind immer mehr Menschen auf günstigen Wohnraum angewiesen, zum anderen sind die Preise für Bauland extrem hoch und erschweren ein nachhaltiges Wachstum. Eine weitere Herausforderung ist die ökologische Krise – wir tragen Verantwortung, weil Bauen und Wohnen viel Energie brauchen. Uns solidarisch zu zeigen mit den Menschen, die weltweit durch den Klimawandel die Lebensgrundlage verlieren, wird uns alle fordern.

«Das Projekt auf dem Koch-Areal zeigt, dass die ABZ auch bei der Entwicklung von ganzen Quartieren eine wichtige Rolle spielt.»

Hans Rupp, abtretender ABZ-Geschäftsführer

Was nehmen Sie mit von Ihrer Zeit bei der ABZ?

Ich war sehr gerne Teil der ABZ. Sie ist für mich ein Ort, wo man sich fair und auf Augenhöhe begegnet. So eine Heimat zu haben in einer Welt, die gefühlt immer hektischer und unvorhersehbarer wird, ist eine bereichernde Erfahrung. Ich bin dankbar für den Weg, den ich mit der ABZ gehen durfte – und für die Begegnungen mit all den interessanten Menschen, die hier wohnen und arbeiten.

Fotografie
Reto Schlattter

Ariel Leuenberger

Mag Landkarten, Espresso und fremde Städte. Fährt am liebsten Velo. Leitete die Kommunikation der ABZ-Geschäftsstelle zwischen 2018 und 2022.

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