
«Mit den Jahren hat sich der Einblick immer weiter vertieft»
ABZ-Vizepräsidentin Susanne Heule erläutert im Interview, was sich in ihrer Amtszeit verändert hat und was ihr persönlich wichtig ist.
Sie sind seit 11 Jahren im Vorstand der ABZ. Was hat sich in dieser Zeit verändert?
So einiges! Die Herausforderungen sind gewachsen, auf dem Wohnungsmarkt, beim Bauen, auf dem Energiemarkt und phasenweise in der Finanzwelt. Im Hinblick auf all dies ist auch die ABZ im Prozess und verändert sich. Trotz dieser Veränderungen kommt mir die ABZ wie ein grosser, stabiler Pfeiler vor.
In der ABZ treffen viele verschiedene Realitäten aufeinander und es ist die Aufgabe von uns allen, diese bestmöglich zusammenzubringen. Sei es zwischen Bewohner:innen in einer Siedlung, zwischen Genossenschafter:innen und Mitarbeiter:innen. Oder eben auch auf der Führungsebene zwischen Geschäftsleitung und Vorstand. Damit das überall funktioniert, braucht es Begegnungen, Kommunikation, Humor – und dass wir uns an das gemeinsame Ziel unserer ABZ erinnern.

Wo legen Sie heute Ihre Themenschwerpunkte?
Die ökologische Nachhaltigkeit liegt mir besonders am Herzen. Günstiger Wohnraum ist wichtig, er darf aber nicht auf Kosten der Umwelt umgesetzt werden. Weil wir uns dies schlicht nicht leisten können, wenn wir in grösseren und längerfristigen Zusammenhängen denken. Die Natur ist unsere Lebensgrundlage und wir sind ein Teil von ihr. Um Wohnen dennoch für alle erschwinglich zu behalten, brauchen wir neue Wege.
2026 finden Vorstandswahlen statt: Wie stehen Sie zu einer möglichen weiteren Amtszeit?
Gute Frage: 12 Jahre – ist das der Moment für neue Kräfte im Vorstand? Ich erlebe die Vorstandstätigkeit nach wie vor als spannend und lerne immer noch. Mit den Jahren und mit dem Vizepräsidium hat sich der Einblick immer weiter vertieft, was spannend und sicher auch ein Vorteil für das Amt ist. Um nicht betriebsblind zu werden, sind mir Gespräche mit Leuten aus allen Bereichen der ABZ wichtig.
«Günstiger Wohnraum ist wichtig, er darf aber nicht auf Kosten der Umwelt umgesetzt werden.»
Susanne Heule, ABZ-Vizepräsidentin
Wo sehen Sie die grossen Herausforderungen der Zukunft?
Mich beschäftigt die fortschreitende Digitalisierung: Sie erleichtert den Alltag und bringt Effizienz, frisst aber auch viel Strom, was mit KI nochmals massiv gesteigert wird. Das Rechenzentrum im Hintergrund verbraucht so viel Strom wie eine Stadt, aber es wird wenig darüber gesprochen, kaum jemand überlegt sich dies beim Streamen oder bei der Arbeit mit ChatGPT.
Wie finden Sie Entspannung in Ihrer Freizeit?
Am liebsten bin ich in der Natur. Der Wald ist sowohl am Hönggerberg, wo ich lebe, wie auch im Wolfswinkel, wo ich arbeite, nahe. Was mich ebenfalls erfüllt: Yoga, Spiele spielen und vor allem, Zeit mit meinen Liebsten verbringen.
Fotografie
Reto Schlatter