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15. Juli 2025Ingrid Diener

So vergibt die ABZ ihre Wohnungen

Strukturiert und nach festen Vorgaben: Die ABZ orientiert sich bei der Vergabe ihrer Wohnungen an Strategie und Vermietungsreglement.

Pro Jahr ziehen rund 200 Haushalte in eine andere Wohnung innerhalb der ABZ. Ein Grund für die wenigen Wohnungswechsel ist: ABZ-Wohnungen sind ein rares Gut. Die meisten Mieter:innen verlassen ihr Zuhause nicht. Was können ABZ-Mitglieder tun, wenn sie trotzdem umziehen wollen?

Möchten ABZ-Mitglieder umziehen, können sie sich nach fünf Jahren in derselben ABZ-Wohnung auf die Warteliste setzen lassen. «Die fünf Jahre stellen sicher, dass die Menschen in Wohnungen ziehen, in denen sie wirklich leben wollen», erklärt Stefanie Dadier, Fachspezialistin Projekte Mitglieder und Wohnen bei der ABZ. «Zudem soll es nicht zu Siedlungen kommen, die als Eintritt in die ABZ genutzt und rasch wieder verlassen werden. So würde es schwierig, Siedlungsgemeinschaften aufzubauen.»

Externe Mitglieder – also ABZ-Mitglieder ohne Mietvertrag – können sich jederzeit auf die Warteliste setzen lassen.

Hohe Priorität bei besonderen Umständen

Das Angebot von freien Wohnungen ist beschränkt und von mehreren Faktoren abhängig – etwa gewünschtes Wohngebiet, Budget und Wohnungsgrösse. Eine 3,5-Zimmer-Wohnung im Suchradius Wollishofen und weiter südlich etwa findet sich nach wenigen Monaten. Eine 3,5-Zimmer-Wohnung in einer bestimmten Siedlung in Wollishofen kann hingegen mehrere Jahre Wartezeit bedeuten. Deshalb braucht es Geduld auf der Warteliste. In Ausnahmen ist jedoch eine prioritäre Behandlung von Wohnungswechseln oder ein Wohnungswechsel vor den vorgegebenen fünf Jahren möglich. Dazu gehört, wenn die ABZ durch den Umzug zum Beispiel eine Unterbelegung auflösen kann. Dabei zieht die betroffene Partei – wir nennen sie Partei A – in eine kleinere Wohnung und ein grösserer Haushalt zieht in die ehemalige Wohnung der Partei A. So sorgt die ABZ für eine faire Verteilung des Wohnraums. Analog verhält es sich mit überbelegten Wohnungen: Wird eine Wohnung beispielsweise durch Familienzuwachs zu klein, ist ein vorzeitiger Umzug ebenfalls denkbar. Auch finanzielle, gesundheitliche und soziale Schwierigkeiten – etwa Trennungen – zählen zu den Ausnahmen.

Bei externen Mitgliedern kann die ABZ die Umstände für einen Wohnungswechsel nicht nachvollziehen. Deshalb werden diese für einen Wohnungswechsel nicht berücksichtigt.

Beitrag an die Umsetzung der Strategie

Bei der Vergabe von Wohnungen spielt der Umzugsgrund die wichtigste Rolle. «So können wir beispielsweise die Mieter:innen finanziell entlasten, den sorgsamen Umgang mit Wohnraum sicherstellen und bei familiären Herausforderungen helfen», erklärt Dadier. In einem zweiten Schritt spielt gemäss Vermietungsreglement Artikel 2.1 eine Rolle: Wie lang Mieter:innen auf der Warteliste stehen, dass sie den Wohnraum optimal nutzen und sie sich die Miete leisten können. Weiter zählt dazu, dass Mieter:innen zur sozialen Durchmischung der Siedlung beitragen, gut in die Nachbarschaft passen und in der Vergangenheit in der ABZ engagiert waren. Diese Kriterien tragen bei zur Umsetzung unserer strategischen Ziele «Unterschiedliche Menschen», «Ökologisch handeln» und «Nachbarschaft ermöglichen».

Kann die ABZ freie Wohnungen nicht an ABZ-Mitglieder vergeben, schreibt sie sie für mindestens 24 Stunden auf ihrer Website aus. Interessierte werden via Newsletter informiert. Auch die Wohnungsvergabe an Nicht-Mitglieder erfolgt diskriminierungsfrei und nach ähnlichen Kriterien wie bei Mitgliedern.

Wir sehen: Die Wohnungsvergabe erfolgt nach festen Vorgaben. Nur so können wir unseren Wohnraum gerecht, sozial und nachhaltig vergeben.

Illustration
Svenja Plaas

Ingrid Diener

Ist Wandervogel, Tennis-Fan und Teetrinkerin. Hat am liebsten Sommer. Bei der ABZ für die Kommunikation im Einsatz.

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