
«Unsere Mitglieder beschäftigen dieselben Themen wie uns»
Sabine Merz, Bereichsleiterin Bau und Entwicklung bei der ABZ, über Veränderungen im Arbeitsalltag und aktuelle Herausforderungen.
Sie arbeiten seit gut vier Jahren bei der ABZ. Wie hat sich Ihre Arbeit seit 2020 verändert?
Mein Hauptaugenmerk liegt nach wie vor darauf, günstigen und nachhaltigen Wohnraum zu schaffen. Bei näherer Betrachtung meines Arbeitsalltages stelle ich fest, dass die Herausforderungen noch komplexer geworden sind.
Welche Herausforderungen sprechen Sie an?
Einsprachen und komplizierte Verfahren ergeben langwierige Verzögerungen in der Planung von Neubauprojekten oder Ersatzneubauten. Die Planungsunsicherheit hat Auswirkungen auf die gesamte Organisation. Nehmen wir das Beispiel Kanzlei: Durch die jahrelange Verzögerung sind hohe Instandsetzungskosten entstanden. Diese haben niemandem gedient. Zudem haben die befristeten Mietverhältnisse länger gedauert als geplant. Dadurch fällt es den Bewohnenden schwerer, sich von der lieb gewonnenen Siedlung zu trennen.
Die allgemeine Preissteigerung von fast allen Gütern und die zunehmenden baulichen Anforderungen – insbesondere an Nachhaltigkeit und Denkmalschutz – führen zu hohen Baukosten. Bei geplanten Sanierungen müssen wir deshalb genau abwägen, welche Massnahmen wir zu welchem Zeitpunkt umsetzen.
Gab es 2024 ein Ereignis, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Gefreut hat mich die einstimmige Annahme des Kaufs der Siedlung Schlossberg in Winterthur. Gelungen fand ich auch die Stimmung an der ausserordentlichen Generalversammlung. Dass die Mitglieder so zahlreich erschienen sind, war sehr schön. Grossartig war der Baustellenzmittag im Koch-Quartier. Es war schön zu sehen, wie sich die Halle mit Menschen in orangen und gelben Westen füllte. So viele Menschen sind daran beteiligt, ein neues Stück Quartier zu schaffen.
Am ABZ-Dialog 2024 haben wir diskutiert, wie wir Bauvorhaben innerhalb der ABZ stärken können. Welche Erkenntnisse haben Sie mitgenommen?
Ich war erfreut, wie professionell die Diskussion mit unseren engagierten Mitgliedern geführt wurde. Letztlich beschäftigen unsere Mitglieder die gleichen Themen wie uns auf der Geschäftsstelle. Spannend fand ich den Ansatz, dass wir vermehrt Politiker:innen ins Zürcher Parlament wählen sollen, die sich für den genossenschaftlichen Wohnungsbau einsetzen.
Zum Schluss: Wie entspannen Sie sich nach einer strengen Arbeitswoche?
Ich wandere gerne mit Freunden in den Bergen. In der Natur kann ich durchatmen.
Fotografie
Reto Schlatter