3. März 2023 Ingrid Diener

Von Anfang an mittendrin dabei

Wer bei der ABZ eine Lehre oder ein Praktikum absolviert, packt gleich von Anfang an mit an – sei es als Gärtner:in, Maler:in oder KV-Lernende:r. Dazu tragen offene Teams, Austausch auf Augenhöhe und gegenseitige Unterstützung bei.

Hanna von Aesch (siehe Fotos) absolviert seit September 2022 in der ABZ ein Praktikum in der Abteilung Soziales und Genossenschaftskultur. Die 25-Jährige studiert Soziale Arbeit an der ZHAW und sammelt in unserer Genossenschaft Praxiserfahrung. Sie ist eine von fünf jungen Personen, die zurzeit bei der ABZ einen Teil ihrer Ausbildung oder eine Lehre absolvieren.

Hanna von Aesch in der Teamsitzung mit ihren Kolleg:innen aus der Abteilung Soziales und Genossenschaftskultur.

«Die ABZ ist ein soziales Unternehmen. Damit liegt uns auch die Nachwuchsförderung am Herzen», sagt Franziska Roth, HR-Generalistin bei der ABZ. «Es ist wichtig, dass junge Menschen gute Ausbildungsmöglichkeiten erhalten. Dazu möchten wir einen Beitrag leisten.» Und die ABZ hat in Sachen Ausbildung einiges zu bieten: Besonders das breit gefächerte Berufsangebot sticht hervor. So bietet sie Lehren als Kaufmann/-frau, Gärtner:in, Maler:in und Fachmann/-frau Betriebsunterhalt an. Zudem ist es möglich, Praktikas zu absolvieren – wie das etwa Hanna von Aesch tut. Ausgeschrieben sind Praktikas und Lehrstellen auf der ABZ-Website. Aber auch Blindbewerbungen können zum Erfolg führen, wie das Beispiel unseres Gärtner-Praktikanten Philemon Heule zeigt. Er hatte sich spontan beworben, weil Praxiserfahrung Teil seines Studiums in Landschaftsarchitektur ist.

Ein weiteres Ausbildungsangebot der ABZ basiert auf der Zusammenarbeit mit dem Berufslehr-Verbund Zürich (BVZ). Die Stiftung fördert die Integration von Jugendlichen in den Arbeitsmarkt. Der Fokus liegt dabei auf wenig geförderten Jugendlichen und Migrant:innen. Im Rahmen dieses Programms absolviert jeweils ein:e Lernende:r eine dreijährige Ausbildung und besucht jedes Jahr ein anderes Unternehmen. Im Sommer 2023 wird die ABZ wieder eine:n solche:n Lernende:n für ein Jahr willkommen heissen.

«Ich lerne verschiedene Abteilungen kennen. So weiss ich später besser, welche Berufsfelder mich ansprechen.»

Sofia Boukoure, Lernende Kauffrau

Auch handwerkliche Berufe sind attraktiv

Zurzeit hat die ABZ zwei Lehrstellen ausgeschrieben: eine als Gärtner:in und eine als Fachmann/-frau Betriebsunterhalt. Interessierte für solche Lehrstellen zu finden, ist gemäss Franziska Roth aber immer schwieriger. So hatten sich beispielsweise in der Vergangenheit 118 Personen auf eine Lehrstelle als Kaufmann/-frau bei der ABZ beworben. Für die Ausbildung als Gärtner:in hatten sich nur elf Jugendliche interessiert. Der Grund: Die Attraktivität der handwerklichen Berufe nimmt bei Jugendlichen ab. Zudem weiss ein Grossteil von ihnen nicht, was sie in Zukunft machen wollen. Da lässt die KV-Lehre auf den ersten Blick die meisten Optionen offen. Das ist jedoch ein Trugschluss. Denn auch mit handwerklichen Ausbildungen ist es möglich, Karriere zu machen. «Man kann beispielsweise eine Lehre als Fachmann oder Fachfrau Betriebsunterhalt absolvieren, dann den eidgenössischen Fachausweis zum Hauswart machen und mit der Berufsmatura später Facility Management studieren», sagt Roth. «Deshalb kann ich nur dazu ermuntern, auch handwerkliche Berufe genau anzuschauen. Weiterbildungen sind auch da möglich und viele Türen stehen offen.»

Gewillt, Einsatz zu zeigen

Wer mit seiner oder ihrer Bewerbung bei der ABZ erfolgreich sein möchte, kann einigen Tipps von Franziska Roth folgen: Der Personalabteilung ist es wichtig, motivierte Menschen zu sehen. Sie will spüren, dass die Jugendlichen gewillt sind, Einsatz zu zeigen. Zudem sind Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit und Durchhaltewillen wichtig. Besonders Letzteres ist von Bedeutung: «Wir wissen, dass der Start in eine Lehre ein riesiger Schritt ist für die Jungen. Die Zeit wird nicht immer einfach sein. Deshalb braucht es Mut, bei Herausforderungen nicht gleich klein beizugeben», so Roth. Ferner möchten wir unsere potenziellen Lernenden zum Schnuppern einladen. Einerseits können wir so den jungen Menschen persönlich begegnen. Andererseits ist es essenziell, dass die Jugendlichen einen Einblick in die Ausbildung erhalten und das Team kennenlernen. Schliesslich verbringen sie dann mindestens drei Jahre bei der ABZ. Da soll die Zusammenarbeit im Team stimmen.

«In der ABZ wird man stets respektiert und geschätzt.»

Mishela Stefanoska, Lernende Kauffrau

In die Praxis eintauchen

Die ABZ verlangt von Interessierten also einige Fähigkeiten, um eine Ausbildung in der Genossenschaft zu absolvieren. Im Gegenzug bietet sie aber auch vieles: Die Jugendlichen erhalten eine fundierte Ausbildung, einen guten Lohn mit Essensentschädigung, ÖV-Beitrag und Übernahme der Schulkosten inklusive Büchern. Zeitgemässe Maschinen und Hilfsmittel sowie eine moderne Infrastruktur sind selbstverständlich. Zentral sind in der ABZ auch die zwischenmenschlichen Beziehungen. Die Mitarbeitenden arbeiten hier auf Augenhöhe. Sie sind kompetent, unterstützen einander und geben gerne ihr Wissen weiter. Die Teams nehmen ihre neuen Kolleg:innen ab dem ersten Tag herzlich auf. Und Anlässe wie der Lernendenausflug sowie Veranstaltungen mit der ganzen Belegschaft – zum Beispiel Weihnachtsessen, Apéros, Badmintonabend – bringen die Leute noch näher zusammen.

«In echt zu sehen, wovon ich im Studium schon vieles gehört und gelesen habe, erweitert meinen Horizont.»

Hanna von Aesch, Praktikantin Soziales und Genossenschaftskultur

Hanna von Aesch hat sich rasch in ihr Team von sechs Personen eingelebt. Dazu beigetragen hat auch, dass sie bereits in den ersten Arbeitstagen gemeinsam mit ihren Kolleg:innen bei der Durchführung eines Mitwirkungsanlasses mit ABZ-Mitgliedern, -Bewohner:innen und Quartiervertreter:innen unterstützend mittun durfte. «Gleich von Anfang an in die Praxis einzutauchen, die Teilnehmenden, ihre Fragen und die Stimmung zu spüren und die Organisation eines solchen Anlasses zu erleben, war enorm bereichernd», sagt von Aesch. «In echt zu sehen, wovon ich im Studium schon vieles gehört und gelesen habe, erweitert meinen Horizont.»

Ingrid Diener

Ist Wandervogel, Federer-Fan und Teetrinkerin. Hat am liebsten Sommer. Bei der ABZ für die Kommunikation im Einsatz.

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