12. Oktober 2023 Ingrid Diener

«Was macht die ABZ aus?»: der Rückblick

Am Workshop «Was macht die ABZ aus?» haben wir mehr über unsere Genossenschaft als Organisation und über die Prinzipien von Genossenschaften erfahren. Rückblick auf einen lehrreichen Abend.

36 ABZ-Bewohner:innen, -Vorstandsmitglieder und -Mitarbeitende sind Anfang Oktober zusammengekommen zum Workshop «Was macht die ABZ aus?». Das Ziel war, den Teilnehmenden mehr über die ABZ als Organisation zu vermitteln und die Werte und Prinzipien von Genossenschaften zu diskutieren. Einführend erklärte ABZ-Präsidentin Nathanea Elte die Grundlagen unserer Genossenschaft mit Fakten zu Gründung, Leitbild, Statuten und Mitwirkungsmöglichkeiten.

Darauf folgte durch Franz Horváth, Leiter Weiterbildung bei Wohnbaugenossenschaften Schweiz, ein historischer Abriss zu Genossenschaften im Allgemeinen und Portraits von Genossenschaftspionier:innen. Charles Fournier (1772-1837) beispielsweise erträumte Wirtschafts- und Liebesgemeinschaften, in denen die Menschen gemeinsam wohnen und arbeiten sollten. Die Rochdaler Pioniere (ab 1844) wurden zum Vorbild für viele Konsumgenossenschaften. Und Dora Staudinger (1886-1964) war von 1919 bis 1920 ABZ-Vorstandsmitglied. Auf sie geht die grosse Bedeutung der Gemeinschaftsförderung in der ABZ zurück.

In Gruppen diskutierten die Teilnehmenden rege die Genossenschaftspionier:innen und ihr Schaffen: «Sie waren wegweisend», «Sie haben sich für die Menschen eingesetzt», «Sie sind komplexe Themen angegangen», «Sie waren politisch unabhängig, der Zweck stand im Vordergrund».

Weiterentwicklung der Genossenschaft

Nach der Pause gingen die Teilnehmenden der Frage nach, wie die Genossenschaftsidee in der heutigen Zeit lebendig gehalten und zukunftsweisend weiterentwickelt werden kann. Sie erklärten zum Beispiel, dass man als ABZ-Mitglied auch Pflichten habe. «Aktive Bewohnende könnten beispielsweise weniger engagierte Mitglieder an die Hand nehmen und an Anlässe mitnehmen.» Oder: «Die ABZ ist offen für alle. Sie könnte noch offener für andere Lebensformen sein.» Und: «Wir könnten die Zusammenarbeit zwischen den Siedlungen stärken und so die Gemeinschaft weiter fördern, zum Beispiel durch siedlungsübergreifende Feste.»

Das Schlusswort am Abend hatte ABZ-Vorstandsmitglied Sarah Soland. Sie zeigte sich begeistert vom intensiven Austausch und dem Engagement der Teilnehmenden. Und die ABZ-Bewohnenden? Sie klebten ihr Feedback mit Post-its an die Eingangstüre: «Gute Mischung zwischen Theorie und Gruppenarbeit», «Die gleichen Diskussionen, die wir schon in der Siko führen». «Wille ist da. Umsetzung?», «Schöner Abend. Hat tolle Ideen generiert.»

Fotografie
Tres Camenzind

Ingrid Diener

Ist Wandervogel, Federer-Fan und Teetrinkerin. Hat am liebsten Sommer. Bei der ABZ für die Kommunikation im Einsatz.

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