«Wir setzen um, was gemeinsam beschlossen wurde»
Die Kaufmännische Bewirtschaftung der ABZ begleitet und berät die Mitglieder und Bewohner:innen bei Fragen zur Mitgliedschaft und zu ihrem Mietverhältnis. Leiter Peter Iten gibt Einblicke in ihre Aufgaben und Herausforderungen.
«Unsere Hauptaufgabe ist die Vermietung von Wohnraum und die Beratung unserer Mitglieder – wir begleiten den Prozess von der (Erst-)Vermietung und dem Mitgliedereintritt über Einzüge und Wohnungswechsel bis hin zum Auszug und Austritt aus der ABZ», sagt Peter Iten, Leiter Kaufmännische Bewirtschaftung bei der ABZ. Auch die Verwaltung von Gewerbeflächen, Parkplätzen und Nebenräumen sowie die Umsetzung der genossenschaftlichen Reglemente gehören zu ihren Aufgaben. Peter Iten: «Als erste Ansprechperson für unsere Mitglieder und Bewohner:innen kümmern wir uns um Fragen zu den Mietverhältnissen, dem Vermietungsreglement oder den Statuten – und bearbeiten eine Vielzahl unterschiedlicher Anliegen im Alltag.» Die 19 Mitarbeitenden der Kaufmännischen Bewirtschaftung betreuen rund 12’000 Bewohner:innen in 58 Siedlungen – darunter auch rund 9150 Mitglieder, von denen viele selbst in den Siedlungen wohnen.
Der Kontakt gehe oft über übliche Mietangelegenheiten hinaus: «Wir betreuen auch Anfragen zu den Reglementen, die Siedlungskommissionen oder die Zusammenarbeit mit Nebenamtlichen wie unsere Siedlungsguides», so der Leiter der Kaufmännischen Bewirtschaftung. Zu ihren Aufgaben gehöre neben der Durchsetzung verschiedener Reglemente – etwa der Hausordnung wie das Freihalten von Fluchtwegen oder des Vermietungsreglements bei Unterbelegungen – auch die konzeptionelle Arbeit. Diese beinhaltet etwa Konzepte für Projekte wie Erstvermietungen oder die Entwicklung von Grundlagen für neue Bewirtschaftungslösungen.
-
Das Team der Kaufmännischen Bewirtschaftung an einem Fachaustausch. -
-
-
-
Strukturen für die Zukunft
2021 wurde die Abteilung von zwei auf drei Teams umorganisiert. Die Veränderung habe Prozesse verschlankt und dadurch auch die Entscheidungswege verkürzt. «So können wir zudem besser auf gebietsspezifische Fragen reagieren», sagt Peter Iten. 2024 wurde durch die neue Bereichsleiterin Mitglieder und Wohnen Maria Kolpondinos die neue Funktion des Leiters Kaufmännische Bewirtschaftung eingeführt. «Mit den vielen Neubau- und Sanierungsprojekten wuchs der Koordinationsaufwand enorm. Meine Aufgabe ist es nun, das Tagesgeschäft an der strategischen Entwicklung auszurichten.» Die Kaufmännische Bewirtschaftung arbeitet zudem eng mit anderen Fachbereichen zusammen – etwa mit der Abteilung Gebäude und Umgebung, der Siedlungs- und Quartierarbeit, der Mieterberatung oder dem Bau. «Wir sind aber nicht deren Vorgesetzten. Wer hier Unterstützung braucht, meldet sich direkt beim ABZ-Service, der die Anfragen triagiert», so Peter Iten. Die Abstimmung unserer Vorgehensweise ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit – insbesondere bei komplexen Fällen oder übergreifenden Prozessen.
«Unsere Arbeit erfordert hohe Sozialkompetenz, Geduld und Empathie.»
Peter Iten, Leiter Kaufmännische Bewirtschaftung bei der ABZ
Fachwissen und Fingerspitzengefühl
Die Mitarbeitenden der Kaufmännischen Bewirtschaftung bringen laut Peter Iten ein breites Spektrum an Fähigkeiten mit: «Neben administrativen und IT-Kenntnissen kennen sie sich im Miet- und Genossenschaftsrecht aus. Auch bauliches Wissen ist gefragt, etwa bei Wohnungsabnahmen oder Sanierungen.» Fachwissen allein genüge aber nicht: «Unsere Arbeit erfordert hohe Sozialkompetenz, Geduld und Empathie. Alle Mitglieder und Bewohner:innen bringen ihre eigene Geschichte mit; oft stehen Emotionen im Vordergrund, welche die Anliegen prägen und die Erwartungen beeinflussen.» Die Teams orientieren sich konsequent an den bestehenden Reglementen – und um Transparenz und Fairness zu gewährleisten, werden Entscheidungen in unklaren oder sensiblen Fällen nicht von einzelnen Mitarbeitenden getroffen, sondern gemeinsam in internen Gremien abgestimmt. «Wir handeln im Auftrag der ABZ-Mitglieder und des Vorstands», sagt Peter Iten. So sähen sich die Mitarbeitenden als Vermittelnde zwischen individuellen Anliegen und den Regeln der Genossenschaft. «Auch wenn nicht jede Entscheidung den Wünschen aller entspricht, achten wir stets auf transparente Kommunikation, Gleichbehandlung und eine ausgewogene Abwägung zwischen den Reglementen und den Anliegen der Mitglieder und Bewohner:innen.»
«Wir achten stets auf transparente Kommunikation, Gleichbehandlung und eine ausgewogene Abwägung zwischen den Reglementen und den Anliegen der Mitglieder und Bewohner:innen.»
Peter Iten, Leiter Kaufmännische Bewirtschaftung bei der ABZ
Gut vorbereitet
Um schwierige Situationen kompetent und einfühlsam bewältigen zu können, bilden sich unsere Mitarbeitenden kontinuierlich weiter – sowohl intern im Rahmen von Schulungen, Reflexionsformaten und Teamentwicklung als auch extern durch fachliche Fortbildungen, Seminare und im Austausch mit Expert:innen. «Der enorm angespannte Wohnungsmarkt führt immer öfter zu herausfordernden Gesprächen. Gerade bei Konflikten und Kündigungen erleben wir heute heftigere Reaktionen als früher», so Peter Iten. Für besonders belastende Fälle steht den Mitarbeitenden eine externe Mitarbeiterberatung zur Verfügung: «Diese Beratung legt den Fokus auf die mentale Gesundheit von Mitarbeitenden», sagt Peter Iten. Für die Mitglieder gibt es seit Juli 2024 auch eine unabhängige Ombudsstelle für Vermietungsfragen.
-
Sabine Engelbogen, Kaufmännische Bewirtschafterin bei der ABZ, bei einer Wohnungsübergabe -
-
-
Mit Herz und Strategie
Peter Iten schätzt die Vielfalt seiner Aufgaben: «Ich empfinde meine Arbeit als sinnstiftend und bin mit vollem Herzen und Verstand dabei.» Kein Tag gleiche dem anderen: «Der Kontakt mit den Mitgliedern und Bewohner:innen, die starke Teamarbeit und vielfältige Projekte gestalten den Alltag spannend und abwechslungsreich.» Besonders stolz ist Peter Iten auf die kontinuierliche Weiterentwicklung der Abteilung: «Wir überprüfen unsere Prozesse und Abläufe laufend, entwickeln die Abteilung strategisch weiter und arbeiten kontinuierlich daran, unsere Beratung und Dienstleistungen zu professionalisieren. Dazu gehört auch, klare Grenzen zu definieren – etwa, was in unsere Zuständigkeit fällt und was nicht: sodass wir unsere Ressourcen gezielt einsetzen können. Damit stellen wir sicher, dass die Kaufmännische Bewirtschaftung auch in Zukunft eine verlässliche Ansprechpartnerin für unsere Mitglieder und Bewohner:innen bleibt.»
Fotografie
Tres Camenzind