23. Januar 2024 Ingrid Diener

Alte Materialien, neuer Anstrich

Alte, neue Wände, nachhaltige Dämmung, frische Farbe – der Gemeinschaftsraum der Siedlung Effretikon hat eine Rundumerneuerung erhalten.

Nach 30 Jahren war es Zeit, dem Gemeinschaftsraum der Siedlung Effretikon einen neuen Anstrich zu geben. Dafür arbeitete die ABZ mit Sybille Ziegler, Architektin bei der Flux Architekten GmbH, zusammen. Das zentrale Thema bei der Sanierung: Wiederverwendung. Entsprechend kamen schon gebrauchte Materialien zum Einsatz. «Für die ABZ nimmt das Thema Re-use eine immer grössere Bedeutung ein», sagt Yven Schmider, Bauherrenprojektleiter bei der ABZ und verantwortlich für die Sanierung in Effretikon. «Deshalb fördern wir entsprechende Massnahmen.»

«Für die ABZ nimmt das Thema Re-use eine immer grössere Bedeutung ein.»

Yven Schmider, Bauherrenprojektleiter bei der ABZ

Lehm statt Gips

Bei der Sanierung der Innenräume zum Beispiel wurde ein Teil der alten Deckenverkleidung für die Wände wiederverwendet und mit dem alten Holz von den Wänden wurden Lücken im Boden verschlossen. Im Aussenbereich konnte die äusserste Schicht des Daches – in diesem Fall das sogenannte Trapezblech – und die Dachrinnen erhalten werden. Auch geprüft hatte die ABZ den Einbau der alten Küche aus ihrer Geschäftsstelle an der Gertrudstrasse 103, die in den vergangenen Monaten umgebaut wurde. Dieser war aber aufgrund ihres schlechten Zustands nicht möglich.

Neben der Wiederverwertung von alten Werkstoffen hat die ABZ Wert auf ökologische Materialien gelegt. So hat sie Holzwolle für die Dämmung verbaut. Holzwolle hat mehrere Vorteile: Sie speichert gut Wärme und sorgt damit dafür, dass sich Gebäude im Sommer weniger schnell aufheizen. Zudem nimmt sie Feuchtigkeit auf, das fördert ein gesundes Raumklima. Und schliesslich braucht ihre Produktion wenig Energie.

Dann wurden statt Gipsbauplatten Lehmbauplatten mit einem Lehmputz eingesetzt. Lehm ist vollständig recyclebar und ebenfalls gut fürs Raumklima, weil er etwa Schadstoffe in der Luft neutralisiert und Gerüche aufnimmt. Auch hat Lehm einen geringen Energieverbrauch in der Herstellung.

Neu optisch mit Wohngebäuden verbunden

Ein weiteres Ziel bei der Sanierung war, den Gemeinschaftsraum optisch mit der Siedlung zu verbinden. Dafür kamen die Farben Gelb, Grün und Orange zum Einsatz, welche bereits die Laubengänge, Eingänge und Vordächer der Wohngebäude zieren. Beim Gemeinschaftsraum sind die Farben neu in Form von Kreisen auf den Aussenwänden, an den Fensterläden und in den Innenräumen anbracht. Zudem sind Wände und Stützbalken entsprechend gestrichen.

Seit Ende Dezember 2023 ist die Sanierung beendet und der Gemeinschaftsraum steht den Bewohnenden wieder zur Verfügung. Sowohl ABZ-Bewohnende als auch Bewohnende der Genossenschaften ASIG und Röntgenhof können den Raum nutzen. Denn das Besondere an der Siedlung Effretikon ist, dass die ABZ sich die drei Bauten der Siedlung mit den beiden Genossenschaften teilt. Als Quartierverein Rappenhalde sorgt eine Gruppe Bewohnende für eine gute Nachbarschaft. Der sanierte Gemeinschaftsraum ist dafür beste Voraussetzung.

Fotografie
Armin Rechberger

Ingrid Diener

Ist Wandervogel, Federer-Fan und Teetrinkerin. Hat am liebsten Sommer. Bei der ABZ für die Kommunikation im Einsatz.

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