10. Dezember 2020 Ingrid Diener

«Das ökologische Handeln der ABZ ist erwünscht»

Die ABZ fördert den Einsatz von erneuerbarer Energie beim Heizen. Für die Bewohnerschaft kann das Auswirkungen auf die Miete haben. Gemäss Stefanie Gubler, Fachspezialistin Ökologie bei der ABZ, ist die Akzeptanz für ökologische Lösungen dennoch gross.

Frau Gubler, führt das Heizen mit erneuerbaren Energiequellen zu höheren Mieten?

Nicht unbedingt. Ob die Miete erhöht werden muss, hängt von vielen Faktoren ab, zum Beispiel: Handelt es sich um einen Ersatzneubau? Oder um eine umfassende Sanierung? Oder nur um einen reinen Heizungsersatz? Letzteres etwa hat keinen Einfluss auf den Mietzins. Bei umfassenden Sanierungen oder Ersatzneubauten gewinnt das ganze Objekt an Wert, und diese Wertsteigerung führt dann zu einer Erhöhung der Miete.

Können Sie dazu ein Beispiel nennen?

Nehmen wir den Ersatz einer alten Gasheizung mit einer nachhaltigen Wärmepumpe. Dabei kann eine energetische Sanierung des Hauses nötig sein, bei der für eine bessere Isolierung die Fenster ersetzt werden und die Fassade gedämmt wird. Zudem ist die neue Wärmepumpe eine moderne, langlebige Anlage. Mit der Sanierung steigt also der Wert des ganzen Gebäudes. Und das hat Folgen für den Netto-Mietzins. Die Betriebskosten sind bei der Wärmepumpe jedoch tiefer als beim Erdgas. Folglich sinken die Nebenkosten. Zudem sind wir für den Betrieb einer Wärmepumpe nur auf Strom angewiesen. Dieser unterliegt weder grossen Preisschwankungen noch der CO2-Steuer, die künftig wohl weiter erhöht wird.

Bleiben die Mieten dadurch immer noch günstig?

Bei der Entscheidung für ein Heizsystem vergleichen wir immer verschiedene Varianten. Dabei stehen – wie es unsere Strategie vorgibt – ein hoher Anteil erneuerbarer Energien, aber auch die Wirtschaftlichkeit im Zentrum. Schliesslich stehen wir für bezahlbaren Wohnungen.

«Bei der Entscheidung für ein Heizsystem vergleichen wir immer verschiedene Varianten. Dabei stehen ein hoher Anteil erneuerbarer Energien, aber auch die Wirtschaftlichkeit im Zentrum.»

Stefanie Gubler, Fachspezialistin Ökologie bei der ABZ

Wie sieht die Akzeptanz aus bei der Bewohnerschaft, für erneuerbare Energien etwas mehr zu zahlen?

In persönlichen Gesprächen sowie an der Vertrauensleute- und Generalversammlung merken wir immer wieder, dass ein ökologisches Handeln der ABZ erwünscht ist. Daraus schliessen wir, dass die Akzeptanz gross ist. Das zeigt sich auch dadurch, dass in der Strategie ABZ 100+ das Ziel «Ökologisch Handeln» verankert ist. Und diese Strategie hatten unsere Bewohnerinnen und Bewohner ja mitgestaltet.

Warum lohnen sich erneuerbare Energien, trotz möglicherweise etwas höherer Kosten für die Bewohnerschaft?

Wir leisten damit einen Beitrag zum Umweltschutz. Denn wir verbrauchen weniger Energie und stossen weniger CO2 aus. Zudem resultiert lokal weniger Luftverschmutzung und der logistische Aufwand reduziert sich aufgrund der wegfallenden Brennstoffanlieferung. Und nicht zuletzt sinken die Betriebskosten.

Ingrid Diener

Ist Wandervogel, Federer-Fan und Teetrinkerin. Hat am liebsten Sommer. Bei der ABZ für die Kommunikation im Einsatz.

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