10. Juni 2021 Ingrid Diener

Ein Spielplatz für alle

101 Spielplätze hat die ABZ. Einige wurden nun ersetzt, damit die Sicherheit gewährleistet bleibt. Über den plötzlichen Abriss, die Übergangslösung und den neuen Platz für alle Altersgruppen.

Spielplätze sind fester Bestandteil der ABZ-Siedlungen. 101 sind über unsere 58 Siedlungen verteilt. Einige waren nach vielen Jahren in Betrieb nicht mehr in Schuss – das hat eine Kontrolle durch externe Spezialisten ergeben. So mussten bei manchen Spielplätzen kleine Verbesserungen vorgenommen werden. Für fünf bedeutete die Prüfung hingegen: Abriss und Umbau. «Denn nur so können wir die Sicherheit für die Kinder gewährleisten», sagt Mirco Huber, Teamleiter Gärtner bei der ABZ.

Die Kinder nutzen den neuen Spielplatz in der Siedlung Dübendorf schon rege.

Wenig Verständnis für plötzlichen Abriss

Ein vollständiger Umbau des Spielplatzes war auch in der Siedlung Dübendorf nötig. So wurden etwa am Fallschutz der Federwippen, am Spielturm und an den Schaukeln Mängel festgestellt. «Zu Beginn hatte die Bewohnerschaft wenig Verständnis für den Abriss», sagt Valerie Zimmermann, Siedlungs- und Quartierarbeit bei der ABZ. Denn der Abriss des alten Spielplatzes kam sehr plötzlich und während der Sommerferien letztes Jahr zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Das war für die Bewohnenden schwierig nachzuvollziehen. Schliesslich nutzten sie diesen Spielplatz schon seit vielen Jahren.

Als Übergangslösung hatten Anfang September Kinder und Erwachsene aus der Siedlung gemeinsam mit Erika Gedeon, ABZ-Kulturnetz, ein Holzschiff aufgebaut. «Für die Kinder war das gemeinsame Bauen des Schiffs ein verbindendes Erlebnis und für die Eltern war der Aufbau der temporären Installation ein positives Zeichen», sagt Gedeon.

«Die breite Erhebung der Bedürfnisse war für uns wichtiger als ein möglichst rasches Vorgehen.»

Valerie Zimmermann, Siedlungs- und Quartierarbeit bei der ABZ

Was wünschen sich Eltern und Kinder?

Beim Schiffaufbau durften die Kinder ihre Wünsche für den neuen Spielplatz mitteilen. Mit einem Feldstecher blickten sie gemeinsam mit Valerie Zimmermann in die Zukunft und sahen etwa ein Schloss, eine Schaukel und etwas zum Klettern. Am Abend hatten die Erwachsenen Gelegenheit, ihre Bedürfnisse den ABZ-Mitarbeitenden mitzugeben. Ihnen war ein Spielplatz mit Naturmaterialien wichtig. Zudem sollte es Spielgeräte geben, welche die Entwicklung der Kinder fördern und für verschiedene Altersgruppen attraktiv sind. Dazu gehörten etwa Schaukeln, Spielhäuschen mit Kletterwänden und Rutschen, Slacklines und Kletternetze. Das Ziel war ein zeitgemässer Spielplatz, aber auch Platz für Bewohnende ohne Kinder. «Die breite Erhebung der Bedürfnisse war für uns wichtiger als ein möglichst rasches Vorgehen», sagt Zimmermann. «Schliesslich sollen die Bewohnerinnen und Bewohner ihren Spielplatz dann auch nutzen. Und das wird nur so sein, wenn er ihren Vorstellungen entspricht.»

«Jede Altersgruppe findet ihr Plätzchen.»

Mirco Huber, Teamleiter Gärtner bei der ABZ

Auf Basis der Ideen aus der Bewohnerschaft erstellte Mirco Huber mit einem Spielplatzbauer ein Konzept für die Siedlung Dübendorf. «Darin haben wir so gut wie alle Wünsche abgedeckt – von der Schaukel bis zur Verweilmöglichkeit», so Huber. Der Bewohnerschaft nahm der neue Spielplatz jedoch zu viel Raum ein. Deshalb passte Huber den Entwurf nochmals an und liess die Siedlung über diesen abstimmen.

Heute ist ein grosser Teil des Spielplatzes fertig und die Kinder turnen mit viel Freude auf den Geräten. Auch den Erwachsenen gefällt der Spielplatz, insbesondere das viele Holz und die Farbakzente. Einige Bewohnende finden den Spielplatz immer noch zu gross für die wenigen Kinder in der Siedlung. Aber wer weiss, vielleicht rutscht ja auch mal ein Erwachsener oder Jugendlicher die Rutsche hinunter oder balanciert über eines der wackeligen Hindernisse. Die Hängematte erfreut auf jeden Fall alle Generationen. Für Mirco Huber ist dies die grosse Stärke des neuen Spielplatzes: «Jede Altersgruppe findet ihr Plätzchen.»

Neues zum Klettern und Rutschen in der Siedlung Herrlig.

Einsatz für gepflegte Siedlungen

Nicht nur in Dübendorf haben ABZ-Mitarbeitende und -Bewohnerschaft an den neuen Spielplätzen getüftelt. So ist beispielweise in den Siedlungen Mühlebach, Herrlig und Ruggächern ebenfalls Neues entstanden. Ob Spielplatzumbau oder nur Ersatz eines Bauteils – zahlreiche Menschen sind bei diesen Arbeiten involviert: Sei es in der ABZ aus der Siedlungs- und Quartierarbeit, unsere Gärtner, Maler und die Bewohnerschaft oder Externe wir Spielplatzbauer und Schreiner. Dieser Aufwand lohnt sich, denn die ABZ steht für gepflegte Siedlungen und dazu zählt auch die Sicherheit unserer Spielplätze. Wir danken allen für ihren Einsatz.

Ingrid Diener

Ist Wandervogel, Federer-Fan und Teetrinkerin. Hat am liebsten Sommer. Bei der ABZ für die Kommunikation im Einsatz.

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