16. Juli 2021 Zora Schaad

«Ich bin kein Blüemlistreichler»

Der Mann fürs Grobe, der Anpacker – Fabian Chmelik ist seit sieben Jahren als Gärtner für die ABZ tätig. Wenn im Frühling die Natur erwacht, freut das den 31-Jährigen aber jedes Jahr aufs Neue.

Seit sieben Jahren arbeitet Fabian Chmelik als Gärtner bei der ABZ. «Ich wurde von der ABZ abgeworben. Die Arbeitsbedingungen hier sind besser als in der alten Bude: Ich kann meine Arbeit weitgehend selbst einteilen, muss nicht bei jedem Unwetter draussen ausharren und habe eine Woche mehr Ferien.»

«Ich liebe Maschinen wie den Aufsitzmäher, den Schneepflug, den Balkenmäher», sagt Fabian Chmelik, Gärtner bei der ABZ.

Weil das Gärtnerteam bloss aus vier Personen und zwei Lernenden besteht, gibt die ABZ die meisten Arbeiten an externe Unternehmen ab. «Dadurch kann ich steuern, was ich selbst mache und was andere erledigen.» Denn auch wenn Fabian seinen Beruf mag: Natürlich begeistern ihn nicht alle Arbeiten gleich. «Ich liebe Maschinen wie den Aufsitzmäher, den Schneepflug, den Balkenmäher. Ich bin der Mann fürs Grobe, ein Anpacker und kein Blüemlistreichler.» Und doch: Wenn im Frühling die Bäume austreiben und die Natur in Fahrt kommt, freut das den 31-Jährigen jedes Jahr aufs Neue.

Fabian Chmelik freut es, dass viele Genossenschafter/innen ihren grünen Daumen entdeckt haben.

«Mir gefällt der Biodiversitätsansatz der ABZ, dass wir hier eine gewisse Vorreiterrolle einnehmen. Und auch, dass viele Genossenschafterinnen und Genossenschafter ihren grünen Daumen entdeckt haben, Gemüse und Blumen anbauen oder Hühner und Kaninchen halten, finde ich toll.» Ein leises Unwohlsein befällt den Hobbymusiker zwischendurch doch: «Manche Leute vergessen, wie privilegiert sie sind bei uns. Sie fordern immer noch mehr, geben aber ihrerseits nicht viel für ein gutes Zusammenleben.» Dass er auf seinen Touren sehr oft gebrauchte Hygienemasken aufheben oder wild deponierten Sperrmüll entsorgen muss, nervt ihn beispielsweise. In der Siedlung Wacht in Adliswil ist das nur selten der Fall. «Da sprechen die Leute miteinander und helfen sich, da lebt der Genossenschaftsgeist. Und auch der Aussenraum ist schön mit dem kleinen Bach, der durch die Siedlung plätschert.» Seine Lieblingssiedlung also? Er lacht: «Ich bin in Adliswil geboren und lebe heute noch da. Ich bin wahrscheinlich nicht ganz objektiv.»

Fotografie
Reto Schlatter

Zora Schaad

Liebt Büsis, Bücher und Pommes. Verdient ihr Geld mit Buchstaben und Ideen.

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