20. April 2023 Ingrid Diener

Mehr und mehr Segler in der ABZ

Segler, Meisen, Kleiber – die Vögel nehmen die in unseren Siedlungen installierten Nistkästen immer mehr an. Das sind erfreuliche Nachrichten und sie motivieren, uns weiter für diese Tiere einzusetzen.

Seit drei Jahren installiert die ABZ gemeinsam mit Orniplan, der Expertin für Naturschutz, Nistkästen in diversen Siedlungen. 2022 etwa haben wir in der Siedlung Entlisberg 2 zwölf Nistkästen für Mauersegler installiert. Diese sollen die Brutplätze an der nebenan gelegenen Verenastrasse ersetzen, die aufgrund von Bautätigkeit verloren gingen. Bis jetzt haben die Segler die Plätze noch nicht belegt. Haussperlinge aber haben Stroh hinterlassen. «Meist finden die Mauersegler nach den Sperlingen die Brutkästen später auch», erklärt Daniel Scherl, Fachmitarbeiter bei Orniplan. «Wir müssen uns also noch etwas gedulden.»

In der Siedlung Wiedikon fördert die ABZ ebenfalls Segler – sowohl Mauer- als auch Alpensegler. Nachdem die Alpensegler die Nistkästen 2021 nicht besetzt hatten, haben sie 2022 in mindestens sieben Nistkästen gebrütet (siehe Titelbild). Der Grund: Ihre gewohnten Nistplätze ganz in der Nähe waren aufgrund von Bauarbeiten nicht mehr vorhanden. «Das zeigt, wie wichtig Ersatznistplätze sind», sagt Scherl. Wie im Vorjahr haben sich zudem Meisen niedergelassen. «Damit können wir den Mangel an Nisthöhlen im städtischen Raum durch künstliche Massnahmen kompensieren. Das freut uns», so der Experte.

Eine Kohlmeise in einem Nistkasten aus den Siedlungen Oberwiesen und Goldregenweg.

Mauersegler erstmals in den Siedlungen Oberwiesen und Goldregenweg

Auch aus den Siedlungen Oberwiesen und Goldregenweg gibt es gute Nachrichten: Seit 2021 sind dort Nistkästen für Sperlinge, Fledermäuse, Mauersegler, Nischenbrüter und Stare installiert. 2022 haben erstmals Mauersegler und Haussperlinge Nistplätze bezogen. Zudem hat sich die Anzahl Meisen verdreifacht. Damit entwickeln sich die Siedlungen Oberwiesen und Goldregenweg gemäss Scherl sehr erfolgreich.

In der Siedlung Im Moos 1 und 2 hatten Mauersegler 2020 einen, 2021 zwei und letztes Jahr drei Nistkästen bezogen. «Auch das ist sehr erfreulich und wir hoffen, dass die Population in den kommenden Jahren weiterwächst», sagt Daniel Scherl. In Konkurrenz mit den Mauerseglern steht der Haussperling. Deshalb hat die Nutzung der Nistkästen durch ihn abgenommen. Auch die im letzten Jahr beobachteten Fledermäuse sind dieses Jahr nicht zurückgekehrt. Dafür hat der Kleiber in Im Moos 1 und 2 genistet – das belegen Baumrindstücke, die er als Nistmaterial genutzt hat. Das Interesse an den Nistkästen aus letztem Jahr hat den Kleiber also wieder in die ABZ geführt.

Der Spechtbaum in der Siedlung Wolfswinkel.

Kein Interesse hingegen zeigt bisher der Specht an unserem 2022 installierten Spechtbaum in der Siedlung Wolfswinkel. Wer etwas beobachtet, kann sich gerne bei der ABZ melden. Wir sind dankbar für Ihre Hinweise.

Die Nistkästen in der Siedlung Regina-Kägi-Hof.

Segler sind potenziell gefährdet

Ende März wurden neu in der Siedlung Regina-Kägi-Hof Nistkästen installiert. Auch diese dienen der Förderung von Mauer- und Alpenseglern. Die ABZ setzt ein besonderes Augenmerk auf diese Vögel, weil sie zu den potenziell gefährdeten Vogelarten in der Schweiz gehören. Nächstes Jahr werden wir sehen, ob und wie die Segler die Brutplätze angenommen haben.

Fotografie
Orniplan AG

Ingrid Diener

Ist Wandervogel, Federer-Fan und Teetrinkerin. Hat am liebsten Sommer. Bei der ABZ für die Kommunikation im Einsatz.

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