28. Februar 2023 Ingrid Diener

«Seid interessiert und ergreift Initiative»

Die ABZ-Gärtner Andreas Scheiwiller und Fabian Chmelik begleiten Lernende bei ihrer Gärtnerausbildung in der ABZ. Ihr Tipp für Bewerber:innen: offen zu sein, um Neues zu lernen.

Wer eine Gärtnerausbildung bei der ABZ macht, wurde bisher von Gärtner und Praxisbildner Andreas Scheiwiller und seinen Kollegen betreut. Nun hat Fabian Chmelik diese Aufgabe übernommen. Im Interview sprechen die beiden über ihre Erfahrungen mit den jungen Menschen, dem Gärtnerberuf und sie geben Tipps für Bewerber:innen.

Was macht Ihnen Freude an der Funktion als Praxisbildner?

Andreas Scheiwiller: Der Umgang mit den jungen Menschen – das hält einen selbst jung. Wir sehen, wie sich die Lernenden über die Jahre entwickeln. Das ist eine schöne Erfahrung. Wer anfangs noch Arbeiten gescheut hat, ist am Ende der Ausbildung selbstständig und verantwortungsbewusst. Da ist man selbst auch ein wenig stolz.

Fabian Chmelik: Da stimme ich Andreas nur zu. Es ist schön zu sehen, wie die Lernenden mit der Zeit zum Beispiel selbstständig in Siedlungen fahren und dort die Gärtnerarbeiten erledigen oder Kolleginnen und Kollegen während Abwesenheiten vertreten. Sie lernen mehr und mehr, ihren Arbeitstag selbst zu planen. Denn die Arbeit muss am Ende des Tages schliesslich gemacht sein.

Welchen Herausforderungen begegnen die Lernenden in der Ausbildung als Gärtner?

Scheiwiller: Anpacken, Durchhalten und Disziplin sind herausfordernd für die Jungen. Morgens haben sie beispielsweise jeweils eine halbe Stunde Zeit zum Lernen, bevor es an die Arbeit geht. Diese Möglichkeiten sollen sie wahrnehmen und die Zeit nicht einfach verstreichen lassen. Auch braucht es Mut, offen zu kommunizieren. Warum habe ich Schwierigkeiten? Warum läuft es nicht? Was können wir verändern? Als Praxisbildner haben wir immer ein offenes Ohr. Schliesslich wollen wir, dass die Jungen Spass haben an ihrer Ausbildung.

Was macht denn den Lernenden besonders Spass?

Chmelik: Zum Beispiel Maschinen zu bedienen, die Werkzeuge kennenzulernen. Besonders Freude macht es ihnen, die Resultate ihrer Arbeit zu sehen. Das ist etwa beim Pflanzen setzen der Fall. Das ist überhaupt ein schöner Aspekt unseres Berufs: Man sieht jeden Abend, was man geleistet hat.

Was schätzen Sie an Ihrem Beruf sonst noch?

Scheiwiller: Das Arbeiten in der Natur, die Natur umgestalten zu können. Zudem haben wir viele Schnittstellen mit anderen Berufen – zum Beispiel Schreiner, Förster, Maurer, Mechaniker. Das ist für mich sehr spannend.

Chmelik: Auch für mich ist es die Arbeit in der Natur, an der frischen Luft. Das ist selbstverständlich nicht immer lustig, aber es härtet ab und hält fit. Und die Ergebnisse der Arbeit zu sehen: Wachsen die Pflanzen? Gedeihen sie schön?

«Der Gärtnerberuf ist eine solide Grundausbildung.»

Andreas Scheiwiller, Gärtner bei der ABZ

Warum sollte man sich für eine Gärtnerausbildung entscheiden?

Scheiwiller: Der Gärtnerberuf ist eine solide Grundausbildung. Man kann in unterschiedlichen Branchen arbeiten – etwa im Strassenbau oder im Gartencenter oder man sattelt um zum Schreiner. Das ist alles möglich. Auch können Gärtnerinnen und Gärtner sich weiterbilden, die Berufsmaturität machen und dann studieren.

Welche Tipps haben Sie für Bewerber:innen?

Chmelik: Seid offen, Neues zu lernen. Habt keine Angst vor Schmutz und den Mut, Maschinen zu bedienen. Zeigt, dass ihr Verantwortung übernehmen könnt. Stellt Fragen, seid interessiert und ergreift Initiative, zum Beispiel: «Dort drüben liegt noch Laub, ich mach das gleich noch weg.» So entsteht ein Geben und Nehmen zwischen uns und den Lernenden. Und so macht die Arbeit Spass.

Wer nun Blut geleckt hat und das wirklich tolle Gärtnerteam der ABZ ergänzen möchte: Hier geht es zur Lehrstelle Gärtner:in EBA, Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau.

Ingrid Diener

Ist Wandervogel, Federer-Fan und Teetrinkerin. Hat am liebsten Sommer. Bei der ABZ für die Kommunikation im Einsatz.

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