28. Mai 2021 Martin C. Müller

Tage der Sonne: Solarenergie bei der ABZ

«Die Sonne schien, da sie keine Wahl hatte, auf nichts Neues» (Samuel Beckett). Falsch! müsste man Beckett heute zurufen: Die Sonne scheint auf immer mehr neue Solaranlagen.

Das zeigen die «Tage der Sonne». Mit diversen Veranstaltungen werden seit 2004 jährlich die vielen Facetten der Solarenergie vorgestellt. Eine Übersicht der diesjährigen Veranstaltungen findet sich hier.

Ambitionierte Strategie

Wir nutzen diese sonnige Gelegenheit, um über wichtige Entwicklungen bei der ABZ im direkten Zusammenhang mit der Sonne zu berichten.

PV-Anlage auf begrüntem Dach (Siedlung Ruggächern)

Kürzlich aktualisierte der Vorstand in einem partizipativen Prozess mit den Genossenschafterinnen und Genossenschaftern die Strategie der ABZ. Das Ergebnis ist sehr deutlich: Eine grosse Mehrheit der Teilnehmenden wünscht sich ein stärkeres Engagement im Bereich Ökologie. Hieraus resultierte das Ziel, die CO2-Emissionen unserer Siedlungen bis 2030 auf netto Null zu reduzieren. Solarenergie leistet dazu einen signifikanten Beitrag, indem zum Beispiel der Strom für die Heizung direkt vom Dach kommt. In unserem Jahresbericht widmen wir der Ökologie ein eigenes Kapitel.

Jährliche Treibhausgas-
Emissionen pro Bewohner/in

(in Tonnen CO2-Äquivalenten, verursacht durch Wärmeerzeugung)

Dezentrale Stromgewinnung

Einen Meilenstein markiert das Photovoltaik-Projekt in unserer Siedlung Ruggächern. Zusammen mit EWZ testen wir hier die Möglichkeiten von Speicherbatterien: Der selbst produzierte Strom wird im Keller gespeichert. Eine dezentrale Lösung, die – vereinfacht ausgedrückt – Stromleitungen überflüssig macht. Stefanie Gubler, Fachspezialistin Ökologie, sagt: «Wir profitieren von der Zusammenarbeit mit EWZ und können quasi 100% des Solarstroms direkt in der Siedlung verbrauchen.»

Vielversprechende Zukunft

Dieses Projekt verfolgen wir mit Engagement weiter. Sind die Ergebnisse zufriedenstellend, wird diese Technik auch in weiteren Siedlungen angewendet werden können. Eine Herausforderung stellen hier aber nach wie vor die Batterien und deren Bestandteile dar.

Ein weiteres Projekt für die Zukunft dreht sich um die Vernetzung von Siedlungen – diesmal nicht im nachbarschaftlichen, sondern im technischen Sinn. Beispielsweise könnten Siedlungen ohne eigene Anlagen von nahegelegenen ABZ-Siedlungen mit grossen Solaranlagen sauberen Strom beziehen.

Kontinuierliches Wachstum

Alle unsere Neubauten und etliche bestehende Siedlungen erhalten Solaranlagen. 2020 wurden die Siedlungen Toblerstrasse und Glattpark damit ausgestattet. So wächst unsere Stromproduktion kontinuierlich: 1990 ging die erste ABZ-Solarstromanlage ans Netz, heute verfügen wir über 17 Anlagen, die zusammen jährlich rund 2,4 Gigawattstunden sauberen Strom produzieren. Diesen liefern wir an rund 1300 unserer Haushalte, zudem betreiben wir damit etwa Treppenhausbeleuchtungen oder Aufzüge.

Diversifizierte Dachnutzung

Nicht nur die Solaranlagen auf unseren Dächern tragen zur Ökologie der ABZ bei – auch die Dachbegrünungen daneben spielen eine immer wichtigere Rolle zur Verbesserung der Biodiversität.

Unter dem Solarpanel liegt gut geschützt ein Hotel für Wildbienen.

Flachdächer sind gut geeignet, um beispielsweise Magerstandorte zu realisieren. Solche Orte sind für fliegende Insekten wahre Oasen.

Martin C. Müller

Lieblingsfarbe bunt. Bei der ABZ für (digitale) Kommunikation und Projekte zuständig.

Artikel teilen