10. Januar 2020 Ingrid Diener

Dank offenen Augen zur ABZ-Wohnung

Wir feiern unsere 5000. Wohnung. Für die ABZ ist sie ein Meilenstein; für Familie Barry ein neues Zuhause. Über Flugverkehr, Herausforderungen in der Waschküche und Nachbarschaft.

Mit der Einweihung der Siedlung Glattpark darf die ABZ ein ganz besonderes Jubiläum feiern: die 5000. ABZ-Wohnung. Das ist gemäss Nathanea Elte, ABZ-Präsidentin, ein Meilenstein: «Diese Wohnung steht symbolisch für die Entwicklung der grössten Wohnbaugenossenschaft der Schweiz. Die ABZ entwickelt sich stetig weiter, ist gewachsen und gleichzeitig offener und durchmischter geworden.»

In dieser besonderen Wohnung wohnt Familie Barry. Mutter Monica, Sachbearbeiterin, und Vater Lamarana, Lastwagenchauffeur, sind mit ihren beiden Kindern Malik (14) und Layla (1,5) im November 2018 von der Stadt Zürich in den Glattpark gezogen. Die Barrys sind eine multikulturelle – und sprachtalentierte Familie: Monica stammt aus dem Tessin, Lamarana aus dem westafrikanischen Guinea. So herrschen gleich mehrere Sprachen im Haushalt vor: Französisch, Tessiner Dialekt und Fula, eine der in Guinea heimischen Sprachen.

«Diese Wohnung steht symbolisch für die Entwicklung der grössten Wohnbaugenossenschaft der Schweiz.»

Nathanea Elte, Präsidentin ABZ

Mit Blick auf den Airbus 380

Von Anfang an fühlten sie sich wohl im neuen Zuhause. «Wir schätzen den See gleich vor der Haustüre sehr», sagt Monica Barry. «Im Sommer haben wir unsere Zeit oft im angrenzenden Park verbracht.» Dass die Familie auf den Glattpark aufmerksam wurde, war eher Zufall. Lamarana erzählt, dass er das grosse ABZ-Plakat am Baustellengerüst bei der Fahrt zur Arbeit gesehen habe. Daraufhin war klar, dass eine Bewerbung folgen musste. Denn die alte Wohnung wurde mit der Geburt von Tochter Layla, 1,5 Jahre, langsam etwas eng. Die neue Wohnung hat aus der Sicht von Familie Barry zahlreiche positive Aspekte – etwa die raumhohen Fenster, die Einbauschränke und die grosse Terrasse. Schaut man aus dem Fenster Richtung Norden, sieht man die vom Flughafen Zürich startenden Flugzeuge wie den Airbus 380. Monica findet das grossartig. «In der Vergangenheit wollte ich auch mal Flight Attendant werden», sagt sie. Ihr Mann kann sich hingegen weniger für den Flugverkehr begeistern und meint nur: «Man kriegt nichts davon mit, wenn die Fenster geschlossen sind.»

Beide Kinder haben ihr eigenes Zimmer.

Die Waschküche als Herausforderung

Die vielen Starts und Landungen stören die Familie nicht. Dennoch gab es die eine oder andere Herausforderung in der neuen Siedlung. «Zum Beispiel der Eingang der Wohnung», sagt Monica. Denn dieser führt direkt in die Küche. Das sei etwas gewöhnungsbedürftig. Aber mit den richtigen Möbeln und deren richtigen Platzierung haben sie rasch eine Lösung gefunden. Auch die Waschküche war ein Thema: «Am Anfang war die Waschküche eine kleine Katastrophe – sehr schmutzig», sagt Monica. Nach einem Gespräch mit allen Bewohnerinnen und Bewohnern des Hauses sowie der ABZ-Mitarbeiterin aus der Vermietung, Selena Munari, besserte sich die Situation. «Nun kommt einmal pro Woche eine Reinigungsfirma und kümmert sich um die Waschküche. Auch haben wir auf Initiative einer Nachbarin einen Waschplan eingeführt.»

Ebenfalls ist der Wechsel von der Stadt Zürich in die Gemeinde Opfikon spürbar – etwa in der Kinderbetreuung. So hatte Familie Barry in der Stadt bessere Möglichkeiten, ihre Kinder während der Schulferien betreuen zu lassen. In Opfikon hingegen ist das Angebot kleiner. «Das finden wir schade. Gleichzeitig heisst das aber, dass wir uns anders organisieren müssen. Und vielleicht ändert sich die Situation in den kommenden Jahren, wenn noch mehr Familien mit Kindern hierherziehen», sagt Lamarana.

«In unserem Haus kennen sich die Nachbarn gut. Und wir haben ebenfalls Bekanntschaften mit Bewohnerinnen und Bewohnern aus anderen Häusern der Siedlung gemacht.»

Monica Barry, ABZ-Bewohnerin

Gemeinschaft braucht Zeit

Familie Barry ist glücklich, ein Zuhause bei der ABZ gefunden zu haben. «Wir mögen das Quartier und haben alles Nötige wie öffentlichen Verkehr, Migros oder Apotheke in Gehdistanz», sagt Monica. Und auch Malik hat sich gut eingelebt und geht gerne in die neue Schule, was den Eltern wichtig war. Die Entwicklung einer Gemeinschaft im Haus und in der Siedlung braucht noch etwas Zeit. Doch erste Kontakte sind bereits geknüpft: «In unserem Haus kennen sich die Nachbarn gut. Und wir haben ebenfalls Bekanntschaften mit Bewohnerinnen und Bewohnern aus anderen Häusern der Siedlung gemacht», sagt Monica. Die Idee einer Nachbarschaft, die gemeinsam gestaltet und sich austauscht, spricht Familie Barry an. An ihrem alten Wohnort hatte sie auch eine gute Nachbarschaft, aber gemeinsame Aktionen wie in der ABZ wurden nicht organisiert. «Deshalb sind wir umso mehr gespannt, was die Zukunft diesbezüglich bringt», sagt Monica.

Bilder: Genny Russo

Ingrid Diener

Ist Wandervogel, Federer-Fan und Teetrinkerin. Hat am liebsten Sommer. Bei der ABZ für die Kommunikation im Einsatz.

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