11. März 2022 Ingrid Diener

«Es kann jeden treffen»

Mit 156 000 CHF hat die Albert-Hintermeister-Stiftung (AHS) letztes Jahr ABZ-Bewohnenden in finanzieller Not geholfen. Nun sucht die AHS selbst Unterstützung – und zwar in Form eines neuen Stiftungsratsmitglieds.

40 ABZ-Bewohnerinnen und -Bewohner hatten 2021 finanzielle Schwierigkeiten und durften die Hilfe der Albert-Hintermeister-Stiftung (AHS) in Anspruch nehmen. Albert Hintermeister war von 1921 bis zu seinem Tod 1927 Präsident der ABZ (zweiter von rechts im Titelbild); die AHS entstand 1982 aus dem Hilfsfonds der ABZ und unterstützt ABZ-Mieterinnen und -Mieter mit tiefem Einkommen oder bei finanziellen Engpässen.

«Wird eine Person arbeitslos, reicht das Budget oft einfach nicht mehr.»

Sebastian Duff, AHS-Präsident

Menschen aus allen Schichten betroffen

Betroffene gelangen direkt oder über die ABZ-Mieterberatung an die AHS. Die Gründe für ihre finanziellen Probleme sind vielfältig: Trennung, kleine Einkommen, vorübergehende Arbeitslosigkeit, Krankheit. In solchen Situationen können grosse Ausgaben – zum Beispiel für Zahnarzt, Miete, Musikunterricht, Kinderhort – nicht gedeckt werden. «Wird eine Person arbeitslos, fehlen 20 Prozent des Einkommens», erklärt Sebastian Duff von der AHS. «Und dann reicht das Budget oft einfach nicht mehr.»

Gemäss Duff kommen die Anfragen von Menschen aus allen Schichten. «Es kann jeden treffen: von Gutverdienenden, die vorübergehend ein Darlehen benötigen, bis zu solchen, bei denen das Budget grundsätzlich nicht ausreicht.» Die finanzielle Unterstützung erfolgt je nach Fall einmalig oder mehrmalig als Darlehen oder als Beiträge, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Im letzten Jahr hat die AHS rund 156 000 CHF gesprochen.

«Béatrice Bürgin hat die AHS entscheidend geprägt.»

Nathanea Elte, ABZ-Präsidentin

Präsidentin und Aktuarin treten zurück

Dieses Jahr erfährt die Stiftung einige personelle Veränderungen. So treten Präsidentin Béatrice Bürgin und Aktuarin Christina Bellin aus dem Stiftungsrat zurück. Béatrice Bürgin war 14 Jahre Präsidentin und hat ein wertvolles Wissen sowie ein breites Netzwerk für die Stiftung aufgebaut. «Béatrice Bürgin hat die AHS entscheidend geprägt», sagt Nathanea Elte, ABZ-Präsidentin. «Dank ihrem Einsatz hat die Stiftung vielen Menschen finanziell unter die Arme gegriffen und damit das soziale Engagement der ABZ unterstrichen. Wir danken ihr dafür von Herzen.»

Auch bei Christina Bellin möchte sich Nathanea Elte bedanken. Sie war vier Jahre für die AHS tätig und hat mit ihrer sozialwissenschaftlichen Perspektive einen wichtigen Beitrag geleistet für die Weiterentwicklung der Stiftung und die Bearbeitung der Gesuche. Zum Nachfolger von Bürgin hat der ABZ-Vorstand Sebastian Duff ernannt, Martin Kubli wurde als neuer Stiftungsrat gewählt. Zudem sucht die AHS nach einem weiteren ehrenamtlichen Stiftungsratsmitglied. Hier geht es zur Ausschreibung.

Ingrid Diener

Ist Wandervogel, Federer-Fan und Teetrinkerin. Hat am liebsten Sommer. Bei der ABZ für die Kommunikation im Einsatz.

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