19. Juni 2020 Ingrid Diener

Vom Bauernhof direkt in die Siedlung

Der Brüederhof liefert frisches Gemüse in Quartiere in und um Zürich – seit Anfang Juni auch in die Siedlung Kanzlei. Dies dank der Initiative von drei Bewohnenden.

Die ABZ-Siedlung Kanzlei hat ein Lebensmitteldepot eröffnet. Dieses wird vom Brüederhof beliefert, der über 100 Depots in und um Zürich mit Gemüse aus biologischer Herkunft versorgt. Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Quartier lösen ein Abo und erhalten ihre Bestellung einmal pro Woche ins ausgewählte Lager geliefert.

Das Lebensmitteldepot in der Siedlung Kanzlei ist durch das Engagement der Bewohnenden Fabian Tinner, Luisa Baselgia und Vivien Hofstetter entstanden. «Die Idee eines Lebensmitteldepots in unserer Siedlung schwebte mir schon länger vor», sagt Tinner. «Ich hatte beim Gemüselieferanten bereits ein Abo und holte bisher die Lebensmittel hier um die Ecke im Quartier ab. Schön, dass wir nun auch hier in der Siedlung Kanzlei ein Depot einrichten konnten.»

Den Anstoss verlieh diesem Projekt die Coronakrise. Denn durch diese stieg die Anfrage an Abos beim Brüederhof enorm an. Der Gemüselieferant suchte folglich nach neuen Depots. Tinner erfuhr davon und sah die Chance, eines in der Siedlung Kanzlei zu eröffnen. Mit Baselgia und Hofstetter im Boot prüfte das Trio mögliche Standorte in der Siedlung. «Den von uns gewählten Standort sah auch der Brüederhof als geeignet. Somit standen den Abklärungen mit der ABZ-Geschäftsstelle nichts mehr im Weg», so Baselgia. Und mit der abschliessenden Einwilligung von Hauswart, Vermietung und Siedlungs- und Quartierarbeit konnte das Projekt umgesetzt werden.

Zurzeit wird in der Siedlung Kanzlei eine Kiste angeliefert. Wächst die Nachfrage, werden schon bald mehrere Kisten mit frischem Gemüse ins Lebensmitteldepot gebracht.

Sorgfalt im Umgang mit dem Depot

So erfolgte Anfang Juni die erste Lieferung an das Lebensmitteldepot in der Siedlung Kanzlei. Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Quartier, die das Depot nutzen möchten, können auf der Website des Brüederhofs ein Abo abschliessen. Damit werden ihnen etwa Brokkoli, Karotten, Radieschen und Kopfsalat jede Woche fast vor die Haustür geliefert.
Jetzt gilt es zu sehen, wie gut das Depot genutzt wird und wie die Bewohnerinnen und Bewohner damit umgehen. «Schliesslich ist auch Sorgfalt gefragt, wenn wir das Lager langfristig betreiben möchten», sagt Tinner. Die Reaktionen auf das Vorhaben waren in der Planungsphase des Projekts positiv. «Künftig müssen wir sehen, wie sich die Rückmeldungen entwickeln, wenn das Depot genutzt wird», erklärt Tinner.

Ingrid Diener

Ist Wandervogel, Federer-Fan und Teetrinkerin. Hat am liebsten Sommer. Bei der ABZ für die Kommunikation im Einsatz.

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