18. Februar 2021 Ingrid Diener

Vom Praktikum zur Lehre

Zu einem Praktikum in der ABZ kam Marc Schwarzenbach über die Stiftung Bühl. Sie unterstützt Jugendliche mit einer geistigen Behinderung dabei, im Arbeitsmarkt Fuss zu fassen. Letztes Jahr hat Marc Schwarzenbach bei uns die Lehre gestartet.

«Besonders mag ich an meinem Job, dass er so abwechslungsreich ist und ich mich handwerklich betätigen kann», sagt Marc Schwarzenbach. Der 22-Jährige absolviert bei der ABZ zurzeit seine Ausbildung als Unterhaltspraktiker mit Eidgenössischem Berufsattest. Zu seinen Aufgaben gehören beispielsweise die Beantwortung der Reparaturmeldungen, die über unsere digitale Plattform WINK von der Bewohnerschaft übermittelt werden. Und er nimmt sich diesen Reparaturmeldungen gleich selbst an – «wenn zum Beispiel Storen geflickt werden müssen oder eine Batterie ersetzt werden muss», erklärt Schwarzenbach. Auch das Fötzeln und das Zuziehen von externen Spezialisten fällt in seinen Zuständigkeitsbereich. «Manchmal muss sich ein Experte einen Schaden ansehen. In solchen Situationen nehme ich mit unseren entsprechenden Partnern Kontakt auf», erzählt er.

Zu den Aufgaben von Marc Schwarzenbach gehört unter anderem Fötzeln, hier in der ABZ-Siedlung Glattpark.

«Besonders mag ich an meinem Job, dass er so abwechslungsreich ist und ich mich handwerklich betätigen kann.»

Marc Schwarzenbach, Lernender bei der ABZ

Erste Berufserfahrung in geschütztem Rahmen

Marc Schwarzenbach stiess vor drei Jahren zur ABZ über die Stiftung Bühl. Sie setzt sich dafür ein, dass Kinder und Jugendliche mit einer geistigen Behinderung oder Lernbehinderung an der Gesellschaft teilhaben können. Dazu gehört auch eine Ausbildung. So vermittelte ihm die Stiftung ein Praktikum bei der ABZ, wo er als Hauswartshilfe die ersten Schritte ins Berufsleben machen konnte. «So hatte Marc die Chance, während zwei Jahren in einem geschützteren Rahmen erste Berufserfahrung zu sammeln», sagt Cansu Mach, Sachbearbeiterin Personal bei der ABZ.

Und während dieser Zeit überzeugte Schwarzenbach mit seiner Leistung. «Er ist sehr zuverlässig, kommuniziert gut und packt an», sagt Muhamet Alili, ABZ-Hauswart und Marc Schwarzenbachs Praxisbildner. Darüber hinaus geht er mit offenen Augen durch unsere Siedlungen, ist loyal und übernimmt Verantwortung.» Aufgrund dieser guten Voraussetzungen konnte Schwarzenbach letztes Jahr also seine Ausbildung als Unterhaltspraktiker starten.

Auf Lernbedürfnisse eingehen

Für die ABZ stehen Kooperationen wie mit der Stiftung Bühl in Einklang mit ihren Werten. «Wir sind ein sozial ausgerichtetes Unternehmen. Deshalb gilt unser Engagement auch Menschen, die benachteiligt sind im regulären Arbeitsmarkt», sagt Mach. Die Betreuung mag intensiver sein – «wir müssen uns mit dem Hintergrund der Person auseinandersetzen, Herausforderungen erkennen und entsprechend handeln, auf die Lernbedürfnisse eingehen», so Mach. Dennoch lohnt sich der Einsatz, so wie bei Marc Schwarzenbach.

«Wir sind ein sozial ausgerichtetes Unternehmen. Deshalb gilt unser Engagement auch Menschen, die benachteiligt sind im regulären Arbeitsmarkt.»

Cansu Mach, Sachberarbeiterin Personal und Berufsbildnerin bei der ABZ

Während der Ausbildung wird er nicht anders behandelt wie jeder andere Jugendliche in der Lehre. Ausbildungsplan und Leistungsziele gelten ebenso für ihn. Und wenn er doch einmal Unterstützung bei seinen Aufgaben braucht, steht ihm sein Team zur Seite. «Wir können uns aufeinander verlassen», erzählt Schwarzenbach. Besonders Praxisbildner Muhamet Alili kann zurzeit auf seinen Schützling zählen, denn Alili liegt krank im Bett. «Da übernehme ich auch mal für ein paar Tage die Vertretung», so Schwarzenbach. Kein Problem für den Lernenden, er hat alles im Griff.

Fotografie
Reto Schlatter

Ingrid Diener

Ist Wandervogel, Federer-Fan und Teetrinkerin. Hat am liebsten Sommer. Bei der ABZ für die Kommunikation im Einsatz.

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