2. September 2020 Ingrid Diener

Projekt Ensemble: «Wir möchten diese Chance unbedingt nutzen»

Am 27. September stimmt die Stadtzürcher Stimmbevölkerung erneut über das Projekt Ensemble ab. Für ABZ-Präsidentin Nathanea Elte ist ein Ja die beste Möglichkeit, den im Kreis 5 dringend nötigen genossenschaftlichen Wohnraum zu schaffen.

Die ABZ plant auf dem Hardturm-Areal im Zürcher Kreis 5 den Bau von 174 Genossenschaftswohnungen. Die neue Siedlung ist Teil des Projekts Ensemble, das 2016 den Investorenwettbewerb der Stadt Zürich gewonnen hat. Gesucht wurde ein Team, das ein Fussballstadion, gemeinnützige Wohnungen und ein Investorenprojekt plant, baut und finanziert. Die Projektpartner haben in Kooperation und mit grossem Engagement ein ausgewogenes Projekt entwickelt, das vom Stadtzürcher Stimmvolk 2018 gutgeheissen wurde.

Der geplante Gartenhof der ABZ-Siedlung auf dem Hardturm-Areal

2019 hat die IG Freiräume Zürich-West das Referendum gegen den vom Gemeinderat bewilligten Privaten Gestaltungsplan ergriffen. Darüber stimmt die Stadtzürcher Stimmbevölkerung am 27. September ab. Der Gestaltungsplan bildet die Grundlage für die weiteren Schritte. Nur wenn dieser genehmigt wird, kann die ABZ das Baugesuch für die ABZ-Siedlung Hardturm einreichen und ihre Siedlung realisieren.

Nathanea Elte, ABZ-Präsidentin, erklärt im Interview, warum die ABZ auf dem Hardturm-Areal bauen will.

Warum sollen wir noch einmal Ja für das Projekt Ensemble stimmen?

Mit einem Ja nehmen wir die Gelegenheit wahr, günstige Wohnungen in einem immer teureren und verdichteten Quartier zu realisieren. Unsere 174 Wohnungen sind wichtig fürs Quartier, denn im Kreis 5 nimmt der Anteil gemeinnütziger Wohnungen stetig ab. Bezahlbare Mieten sind gerade für Familien und ältere Menschen essenziell. Deshalb möchten wir diese Chance unbedingt nutzen. Zudem haben unsere Mitglieder 2016 an unserer ausserordentlichen Generalversammlung dem Bauprojekt zugestimmt, auch die Stadtzürcher haben das Projekt 2018 gutgeheissen. Dem gilt es jetzt nachzukommen.

«Erst durch Bauten auf neuem Land wie dem Hardturm-Areal können wir noch mehr Menschen ein Zuhause bieten.»

Nathanea Elte, ABZ-Präsidentin

Wieso ist das Projekt Ensemble wichtig für die ABZ?

Die ABZ leistet einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung mit gutem und günstigem Wohnraum. Die Nachfrage danach ist nach wie vor hoch. Leider müssen wir häufig Wohnungsinteressenten einen negativen Bescheid geben. Durch Ersatzneubauten können wir zwar die Wohnungsanzahl etwas erhöhen, doch erst durch Bauten auf neuem Land, wie jetzt auf dem Hardturm-Areal, können wir noch mehr Menschen ein Zuhause bieten – und das ist schliesslich eines unserer Ziele.

Was zeichnet die geplante Siedlung der ABZ aus?

Die neuen ABZ-Wohnungen würden Platz für rund 500 Menschen bieten. Die Grundrisse eignen sich für unterschiedliche Wohnformen und tragen so zu einer diversen Bewohnerschaft bei. Die Siedlung umfasst öffentliche Begegnungszonen wie zum Beispiel den attraktiven Gartenhof und in den Erdgeschossen sind gemeinschaftliche Nutzungen und Gewerbe vorgesehen. Damit ist sie geprägt von Offenheit und leistet einen Beitrag für das ganze Quartier.

«Mit einem Ja nehmen wir die Gelegenheit wahr, günstige Wohnungen in einem immer teureren Quartier zu realisieren.»

Nathanea Elte, ABZ-Präsidentin

Was passiert bei einem Nein?

Würde bei der Abstimmung ein Nein folgen, ist das Projekt vom Tisch und weder das Fussballstadion noch die Hochhäuser oder unsere Genossenschaftssiedlung werden gebaut.

Wie kann das Projekt Ensemble unterstützt werden?

Indem die Menschen sich mit dem Projekt auseinandersetzen und mit anderen darüber sprechen. Unsere Mitglieder können zudem aus eigener Erfahrung die Bedeutung von genossenschaftlichen Siedlungen hervorheben und diejenigen dafür begeistern, die das genossenschaftliche Wohnen nicht oder nur wenig kennen. Und selbstverständlich: mit einem Ja abstimmen.

Visualisierung
Nightnurse Images

Fotografie
Margherita Angeli

Ingrid Diener

Ist Wandervogel, Federer-Fan und Teetrinkerin. Hat am liebsten Sommer. Bei der ABZ für die Kommunikation im Einsatz.

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