19. August 2021 Ingrid Diener

Die Segler sind in der ABZ eingetroffen

Vor gut einem Jahr hat die ABZ in Wiedikon und Wollishofen neue Nistplätze für mehrere Vogelarten installiert. Wie haben die Tiere diese angenommen? Ein erstes Fazit.

Im Mai 2020 hat die ABZ mithilfe von Orniplan, der Expertin für Naturschutz, in der Siedlung Wiedikon Nistkästen für Alpen- und Mauersegler und Vogelhäuschen für Blau- und Kohlmeisen installiert. Die bedrohten Segler sollen in Wiedikon gefördert werden, weil die Brutplätze im Gebäude nebenan wegen einer Renovation nicht mehr zugänglich sein werden. Auch in den Siedlungen Im Moos 1 und 2 haben wir Brutplätze installiert. Nach gut einem Jahr ziehen wir ein erstes Fazit.

Reges Treiben der Segler in Wollishofen

Die Blau- und Kohlmeisen haben ihre neuen Nistkästen in der Siedlung Wiedikon zahlreich genutzt. Die bedrohten Alpen- und Mauersegler hingegen nicht – trotz Lockanlage, welche die Attraktivität steigern sollte. Hier ist also weiterhin Geduld gefragt. Mirco Huber, Teamleiter Gärtner bei der ABZ dazu: «Wir werden sicher noch abwarten und die Nistkästen nicht gleich wieder entfernen.» Denn die Siedlung Im Moos zeigt, dass es auch anders geht: Dort haben wir ein reges Treiben von Mauerseglern in ihren Nistkästen beobachtet. «Die Installation hat sich also gelohnt», so Huber.

Die Mauersegler fliegen einen Nistkasten an in den Siedlungen Im Moos 1 und 2.

Interesse am Unterschlupf

Dass die Nistkästen der Segler in der Siedlung Wiedikon leer geblieben sind, liegt vermutlich an ihrer Standorttreue. Sie geben einen bewährten Platz nicht auf. Es sind meist die jungen Vögel, die neue Möglichkeiten entdecken – ausser, wenn Bestehende verloren gehen. Die Folge: Es kann lange dauern, bis die Vögel neue Plätze besiedeln, besonders wenn die Bestehenden genug Platz für die Jungvögel bieten. Dass die Segler jedoch in der Siedlung Im Moos präsent sind, zeigt ihr Interesse am Unterschlupf und unterstreicht die Siedlung als erfolgsversprechenden Standort. Und die breite Nutzung der Nistkästen durch die Meisen weist auf einen Nistplatzmangel hin – schön, konnten wir diesen lindern.

«Ich gehe stark davon aus, dass wir wieder Nisthilfen installieren werden.»

Mirco Huber, Teamleiter Gärtner bei der ABZ

2022 geht’s weiter

Auch dieses Jahr haben wir weitere Nistkästen installiert – im Rahmen des Biodiversitätsprojekts in den Siedlungen Oberwiesen und Goldregenweg in Zürich Oerlikon. Für 2022 ist ein weiteres Projekt für mehr Artenvielfalt in Planung. «Ich gehe stark davon aus, dass wir wieder Nisthilfen installieren werden», so Huber. Und die ABZ wird Jahr für Jahr beobachten, wie die Vögel diese annehmen.

Fotografie
Orniplan

Ingrid Diener

Ist Wandervogel, Federer-Fan und Teetrinkerin. Hat am liebsten Sommer. Bei der ABZ für die Kommunikation im Einsatz.

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