1. Juni 2021 Ingrid Diener

«Jede Wohnung hat ihre eigene Qualität»

Sabine Merz, Leiterin Bau und Entwicklung, ist sehr überzeugt von den Qualitäten des geplanten Ersatzneubaus in Leimbach – von den Wohnungen über den Aussenraum bis zur Einbettung in die Umgebung.

An der Generalversammlung (GV) 2021 stimmen die ABZ-Mitglieder über den Ersatzneubau Leimbach ab. Für Sabine Merz, Leiterin Bau und Entwicklung bei der ABZ, hat das Bauprojekt auf jeden Fall die Zustimmung der GV verdient. Im Interview erklärt sie, weshalb das Projekt überzeugt, und sie verrät, in welche Wohnung auch sie einziehen würde.

Sie sind als neue Leiterin Bau und Entwicklung zur ABZ gestossen, als das Siegerprojekt für den Ersatzneubau Leimbach schon gewählt war. Wie gefällt es Ihnen?

Das städtebauliche Ensemble ist sehr überzeugend: Die beiden Gebäude – das eine hoch, das andere lang entworfen – geben ein stimmiges Bild ab und passen sich optimal in die Umgebung ein. Das hohe Gebäude steht nämlich auf der Seite der Uetlibergkette und schmiegt sich dieser an. Gleichzeitig nimmt es durch seine Höhe Bezug auf die Weite des Sihltals und den bewaldeten Entlisberg gegenüber. Das lange, niedrigere Gebäude entlang der Hauptverkehrsachse dient als Lärmschutz. Dazwischen liegt der grosszügige, gut besonnte Innenhof mit viel Grün – eine sehr gelungene, schöne Situation.

Was halten Sie von den Wohnungen?

Der Ersatzneubau weist eine spannende Vielfalt an Wohnungen auf. Die unterschiedlichen Gebäude machen unterschiedliche Grundrisse möglich und jede Wohnung hat ihre ganz eigene Qualität – je nach Lage. Eines haben sie aber gemeinsam: einen grossen, vielfältig nutzbaren Balkon, der auf den ruhigen Innenhof gerichtet ist.

Einblick in den Ersatzneubau Leimbach.

Inwiefern erkennt man am Ersatzneubau Leimbach, dass es sich um einen genossenschaftlichen Bau handelt?

Aus meiner Sicht erkennt man genossenschaftliche Bauten vor allem an der Gestaltung des Aussenraums. Er ist im Vergleich zu konventionellen Immobilien viel lebendiger gestaltet und zeugt von einem vielfältigen und gemeinschaftlichen Zusammenleben. In unserem Ersatzneubau gibt es zudem auch einen grosszügigen Gemeinschaftsraum mit Aussenbereich, und Ateliers. Und im Erdgeschoss ist Gewerbe eingemietet, das über die Siedlung hinaus auf das ganze Quartier wirkt.

Sie sagen, der Aussenraum sei lebendiger gestaltet. Können Sie das ausführen?

Der Aussenbereich ist vielfältig nutzbar: Man findet Platz zum Verweilen, Ackerflächen ermöglichen ein Gärtnern, der Spielplatz ist für die Kinder da. Aber entscheidend ist, dass die Bewohnerschaft diese Infrastruktur nutzt. Die ABZ fördert das aktiv mit ihrer Abteilung Soziales und Kultur. Sie begleitet Bewohnerinnen und Bewohner, die das gemeinschaftliche Zusammenleben stärken wollen.

«Aus meiner Sicht erkennt man genossenschaftliche Bauten vor allem an der Gestaltung des Aussenraums.»

Sabine Merz, Leiterin Bau und Entwicklung bei der ABZ

In der jüngeren Vergangenheit hat die ABZ mehrere grosse Neubauprojekte abgeschlossen, wie die Siedlungen Glattpark, Toblerstrasse, Entlisberg 2. Wie unterscheidet sich dieses kleinere Projekt in Leimbach von den grossen?

Der Kostendruck ist beispielsweise höher, weil der Bau nicht vom Skaleneffekt profitiert: Die Kosten für eine Photovoltaik-Anlage etwa sind ungefähr gleich hoch – egal ob die Siedlung nun 60 oder 200 Wohnungen hat. Aber dafür sind kleinere Projekte übersichtlicher. Deshalb ist es einfacher, die Qualität in der Planung und Ausführung zu kontrollieren. Wir müssen zum Beispiel nur 4 statt 20 Wohnungstypen im Auge behalten.

In welchem der beiden Gebäude des Ersatzbaus Leimbach würden Sie einziehen?

Bei der Entwicklung des Projekts ist es uns wichtig, dass jede Wohnung ihre Vorzüge hat und attraktiv ist. Deshalb kann ich auch sagen, dass ich mir jede Wohnung als Zuhause vorstellen könnte.

Visualisierung
Roider Giovanoli Architekten

Fotografie
Tres Camenzind

Ingrid Diener

Ist Wandervogel, Federer-Fan und Teetrinkerin. Hat am liebsten Sommer. Bei der ABZ für die Kommunikation im Einsatz.

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