«Wir werden ein Stück Stadt mitprägen»

Auf dem künftigen Koch-Quartier fahren demnächst die Bagger auf. Sabine Merz, Leiterin Bau und Entwicklung bei der ABZ, über diesen Meilenstein, Herausforderungen und Chancen.

Als Leiterin Bau und Entwicklung: Welches ist für Sie aktuell das aufregendste Bauprojekt der ABZ?

Unser Neubauprojekt im künftigen Koch-Quartier. Wir arbeiten hier zusammen mit der Bau- und Wohngenossenschaft Kraftwerk1, der Immobilienentwicklerin SENN und Grün Stadt Zürich. Gemeinsam verfolgen wir eine Vision für ein stimmiges und vielfältiges neues Quartier. Wir werden ein Stück Stadt mitprägen und transformieren können. Besonders auch der öffentliche Park von Grün Stadt Zürich ist ein toller Beitrag an die künftigen Bewohner:innen und die Menschen im Quartier.

Sie aktualisieren zurzeit die Bau- und Erneuerungsplanung. Was bedeutet das?

Die Bau- und Erneuerungsplanung ist ein bewährtes Planungsinstrument, das die ABZ alle fünf Jahre aktualisiert. Sie ermöglicht uns eine langfristige Planung über alle Siedlungen und Liegenschaften hinweg. Wir haben damit einen Überblick, welche Siedlungen wir in welcher Form – beispielsweise Sanierung oder Ersatz – in welchem Zeitraum erneuern. Dabei spielen etwa Fragen zum nachhaltigen Bauen, zur Qualität der Siedlungen, zu Umsiedlungen und das Thema Wohnen über alle Lebensphasen eine Rolle.

«Wir machen uns intensiv Gedanken zu Lebensdauer und Qualität unserer Siedlungen.»

Sabine Merz, Leiterin Bau und Entwicklung bei der ABZ

Welchen Herausforderungen begegnen Sie dabei?

Wir müssen zahlreiche Anforderungen an unsere Bauten gegeneinander abwägen. Das bedeutet, dass wir uns intensiv Gedanken machen zu Lebensdauer und Qualität unserer Siedlungen: Ist ein Ersatzneubau wirklich nötig? Welche Vorteile bringt er für die Bewohner:innen, für das Quartier, für die Stadt? Wie können wir die Energiebilanz der Siedlung verbessern? Welche Sanierungsmassnahmen sollen wir umsetzen? Wie verändern sich dadurch die Mieten? Wie halten wir die Baukosten tief? Zielkonflikte stehen also an der Tagesordnung. Das übergeordnete Ziel ist aber stets, die bestmögliche Lösung zu finden.

Auf welche Meilensteine freuen Sie sich 2023?

Ich freue mich besonders auf den Baustart unseres Neubaus im künftigen Koch-Quartier und unseres Ersatzneubaus in Leimbach. Beide Projekte werden einen Mehrwert bieten sowohl für die Bewohner:innen als auch für das Quartier drumherum. Zudem werden wir für die Siedlung Kanzlei den Gestaltungsplan eingeben können. So können wir auch hier bald weiterplanen – das fühlt sich gut an, denn bei diesem Projekt war bisher Geduld gefragt. 2023 wird also einiges passieren und sichtbar werden.