2. Dezember 2021 Ingrid Diener

Wohnen in der ABZ: mehr als günstige Mieten

1600 CHF für 4,5 Zimmer – unschlagbar günstig. Viele ziehen wegen solch tiefer Mieten in eine Genossenschaft. Doch das Leben in einer ABZ-Wohnung bietet viele zusätzliche Vorteile. Eine Auswahl.

Als Wohnbaugenossenschaft ist die ABZ eine gemeinnützige Organisation. Das heisst: Mit der Vermietung unserer Wohnungen erwirtschaften wir keinen Gewinn. Unser Ziel ist vielmehr, den Mitgliedern guten, sicheren und günstigen Wohnraum anzubieten. Mit unseren Wohnungen tragen wir dazu bei, dass rund ein Viertel der Wohnungen in der Stadt Zürich gemeinnützig sind – bis 2050 soll der Anteil sogar auf ein Drittel steigen. So hat es die Stimmbevölkerung 2011 beschlossen. Künftig werden also noch mehr Menschen in Genossenschaftswohnungen leben. Doch was zeichnet diese Wohnungen und dieses Leben aus? Wir erklären die wichtigsten Punkte aus Sicht der ABZ.

Sie sind Miteigentümer/in der ABZ

Mit einem unbefristeten Mietvertrag werden Sie Mitglied der ABZ. Und als Mitglied besitzen Sie statt einem Mietzinsdepot einen Anteilsschein der Genossenschaft. Damit werden Sie gemeinschaftliche Miteigentümerin oder gemeinschaftlicher Miteigentümer der ABZ und können mitbestimmen und mitgestalten: Sie stimmen zum Beispiel an der Generalversammlung über Bauprojekte ab – wie etwa dieses Jahr über den Ersatzneubau in Leimbach –, wählen den Vorstand oder kandidieren gar selbst als Vorstandsmitglied. Oder Sie engagieren sich in Ihrer Siedlung – zum Beispiel in der Siedlungskommission und in Projektgruppen – und können Ihre Nachbarschaft direkt mitgestalten. Dank diesen Möglichkeiten lernen Sie Ihre Nachbarinnen und Nachbarn kennen, tauschen sich mit anderen engagierten ABZ-Mitgliedern aus und übernehmen Verantwortung – wenn Sie das möchten. Das stärkt das Miteinander und ist damit ein Mehrwert sowohl für unsere Genossenschaft als auch für die ganze Gesellschaft.

Die Bewohner/innen der ABZ stimmen im Jubiläumsjahr 2016 an der Generalversammlung ab.

Sie finanzieren keine Gewinne

Gemeinnützige Wohnbauträger wie die ABZ vermieten ihre Wohnungen zur Kostenmiete. Das heisst: Ihre Miete ist nur so hoch, dass die Kosten für Betrieb und Unterhalt gedeckt sind. Es wird also kein Gewinn erwirtschaftet. Deshalb können 4,5-Zimmer-Wohnungen für 1600 CHF vermietet werden. Ihre Miete erhöht sich auch dann nicht, wenn der Wert des Landes, auf dem Ihre Wohnung steht, steigen sollte. Zudem kontrollieren Stadt und Kanton Zürich, dass die Vorgaben für die Kostenmiete eingehalten werden. So bleiben die Mieten der ABZ langfristig tief und mit unserem Land kann nicht spekuliert werden.

Sie werden nicht grundlos auf die Strasse gesetzt

Haben Sie auch Bekannte, die wegen «Eigenbedarf» oder Totalsanierung plötzlich auf der Strasse standen? Das kann Ihnen als ABZ-Mitglied nicht passieren. Die ABZ kündigt niemandem einfach so die Wohnung. Für eine Kündigung muss ein wichtiger Grund vorliegen, so steht es in unseren Statuten. Auch führt die ABZ keine Leerkündigungen durch: Bei einem Umbau Ihrer Siedlung wird Ihnen nicht der Mietvertrag gekündigt, damit die sanierten Wohnungen später teurer vermietet werden können. Im Gegenteil: Die ABZ-Geschäftsstelle sucht in Absprache mit Ihnen eine Anschlusslösung. Das kann eine Ersatzwohnung sein, in der Sie wohnen bleiben, oder eine Übergangswohnung, wenn Sie später zurückkehren wollen. Sie werden also nicht auf die Strasse gesetzt.

Sie wohnen in bunter Gesellschaft

Die ABZ ist offen für alle und will ganz unterschiedliche Menschen in die Genossenschaft aufnehmen. Bei der Vermietung von freien Wohnungen orientieren sich die ABZ-Mitarbeitenden an den Vermietungsrichtlinien, damit die Bewohnerschaft gut durchmischt ist – sei es nach Alter, Einkommen, Haushaltsform oder Herkunft. Ein besonderes Augenmerk legt die ABZ auf Menschen, die auf dem Wohnungsmarkt benachteiligt sind, etwa Familien oder Personen mit tiefem Einkommen. Für sie sind einige unserer Wohnungen noch günstiger dank Subventionen von Stadt und Kanton Zürich. Andere Wohnungen vermieten wir direkt an soziale Institutionen. Mit den vielen verschiedenen Menschen entsteht eine bunte Nachbarschaft. In den ABZ-Siedlungen leben Sie nicht nebeneinander, sondern miteinander. Sie organisieren und feiern Siedlungsfeste, ernten Gemüse von Ihren selbst erstellten Hochbeeten, sorgen für die Hühner im Hühnerstall Ihrer Siedlung, backen Kuchen für den Kaffeenachmittag, durchforsten Ihr Zuhause nach Sachen für den Siedlungsflohmarkt und stossen an Silvester mit Ihren Nachbarinnen und Nachbarn im Treppenhaus oder Innenhof an.

Einige Siedlungen verfügen über Detailhändler, Restaurants, Coiffeure, Arztpraxen oder Kindergärten.

Sie sind gut versorgt

Neben Ihrer Wohnung nutzen Sie – je nach Siedlung – zahlreiche weitere Räumlichkeiten: etwa Gemeinschaftsräume, die auch für private Anlässe reserviert werden können. Brauchen Sie einen Hobbyraum, ist es möglich, ein Atelier zu mieten. Befindet sich ihr Kind im Ablösungsprozess, bietet die ABZ Separatzimmer. Freunde oder Verwandte wollen Sie besuchen? In mehreren ABZ-Siedlungen stehen Gästezimmer zur Verfügung. Diese können Sie auch buchen, wenn Sie nicht in der entsprechenden Siedlung wohnen. Einige Siedlungen verfügen sogar über Detailhändler, Restaurants, Coiffeure, Arztpraxen oder Kindergärten. Als ABZ-Bewohner/in erreichen Sie also zahlreiche Anlaufstellen des Alltags rasch und bequem zu Fuss. Und: Vom Gewerbe in den ABZ-Siedlungen profitiert das umliegende Quartier. So leistet unsere Genossenschaft einen Beitrag fürs ganze Viertel.

Fotovoltaikanlagen auf unseren Dächern sorgen für mehr ökologische Nachhaltigkeit, hier in der Siedlung Ruggächern.
Bewohner/innen haben Hochbeete angelegt.

Sie leben in einer umweltfreundlichen Umgebung

Ob Bienenhotel, Fotovoltaikanlage oder Ladestation für Elektroautos – als Bewohner/in merken Sie, dass die Ökologie für die ABZ wichtig ist. Wenn Sie beispielsweise auf der Stromrechnung sehen, wie viel Strom aus der Fotovoltaikanlage vom Dach gekommen ist, wenn im Sommer die Blumenwiesen in voller Pracht blühen oder wenn bei Neubauten aus ökologischen Gründen nur wenige Parkplätze gebaut werden und eine umweltschonende Mobilität mit Velos und E-Fahrzeugen gefördert wird. Ein gutes Gefühl, nicht?

Fotografie
ABZ, Margherita Angeli, Tres Camenzind, Reto Schlatter, TBS Marken Partner AG

Ingrid Diener

Ist Wandervogel, Federer-Fan und Teetrinkerin. Hat am liebsten Sommer. Bei der ABZ für die Kommunikation im Einsatz.

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